Berliner und Brandenburger Firmen starten optimistischer ins neue Jahr
Die Stimmung der Unternehmen in Berlin und Brandenburg hat sich zum Jahresbeginn verbessert. Das geht aus dem Konjunkturbericht der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin-Brandenburg hervor, der am Mittwochvormittag vorgestellt wurde. Demnach sei der Konjunkturklimaindex auf 104 Punkte gestiegen und habe sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwölf Punkte verbessert.
Der Index spiegelt das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage wider und setzt sich aus den Umfrageergebnissen zur aktuellen Geschäftslage und zu den Geschäftserwartungen zusammen, wie es von der IHK heißt. Nimmt er zu, gehen die Unternehmen tendenziell von einer positiven Entwicklung aus.
"Weniger frostig als befürchtet"
"Das konjunkturelle Klima Berlin-Brandenburgs ist zu Jahresbeginn weniger frostig als noch vor einigen Monaten befürchtet", fasste die IHK ihren Frühjahrsbericht zusammen [www.cottbus.ihk.de]. Grund dafür sei vor allem der milde Winter gewesen, der befürchtete Gasmangellagen und Blackouts verhindert habe. Hinzu komme, dass auch ein "erträgliches Niveau" der Energiepreise erzielt werden konnte.
Der Preisdruck für die Unternehmen lasse dadurch nach, betonten IHK-Vertreter bei einer Online-Pressekonferenz. Gleichzeitig seien die Risiken weiterhin präsent. Das zeige sich insbesondere bei der Einschätzungen zum wirtschaftlichen Ausblick.
Risiken weiterhin vorhanden
"Der dringend nötige kräftige Aufschwung, der die Perspektive endlich wieder für Zukunftsprojekte, Innovationen und Visionen der Wirtschaft frei macht – er ist noch nicht in Sicht", heißt es im Konjunkturbericht. Auch wenn sich die Geschäftslage verbessert habe, seien die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Unternehmen weiterhin mit Risiken verbunden.
Zu unterschiedlichen Einschätzungen komme es dabei vor allem im Vergleich zwischen der Hauptstadt und dem Land Brandenburg. Während 23 Prozent der befragten Firmen in Berlin eine positive Einschätzungen geben, vertreten nur zwölf Prozent der Brandenburger Unternehmen diesen Optimismus. Das liegt nach Einschätzungen der IHK vor allem an der unterschiedlichen Kaufkraft in den beiden Ländern.
Unterschiedliche Einschätzungen seien jedoch auch branchenabhängig. Das Gastgewerbe und der Tourismus sorgen mit dem Ende der Corona-Einschränkungen demnach einerseits für eine konjunkturstützende Erholung. Demgegenüber steht jedoch insbesondere das Baugewerbe, wo laut IHK eine deutliche Abkühlung auszumachen ist. Auch die Industrie und der Handel seien weiterhin weniger optimistisch - insbesondere in Brandenburg.
"In Brandenburg rechnen die Unternehmen und Unternehmerinnen aus dem Baugewerbe, dem Handel und der Industrie überwiegend mit einer sinkenden Zahl von Beschäftigten", fasst die IHK die Stimmung zusammen.
Verschärft werde die Situation zudem durch den weiterhin vorhandenen Fachkräftemangel. In der Risikobeurteilung der Unternehmen sehen zwei Drittel der Firmen den Fachkräftemangel als Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung. Nur die künftige Preisentwicklung wird laut Industrie- und Handelskammer von den Unternehmen als noch größere Sorge angegeben.