Erdölversorgung
Zum zweiten Mal ist ein Tanker mit Erdöl für die uckermärkische PCK-Raffinerie im Hafen von Danzig entladen worden. Das Schiff lieferte am Dienstag im Auftrag des PCK-Anteilseigners Shell auf diesem Weg Erdöl an. Das bestätigte Michael Kellner (Grüne), Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, dem rbb. Am 22. Januar hatte ein erster Tanker mit Röhol für Schwedt im polnischen Danzig angelegt.
Laut Kellner konnte die Bundesregierung für Februar und März je zwei Entlade-Zeitfenster in Danzig über die polnische Regierung organisieren. Doch die Eigentümer der PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) hätten nur diesen einen genutzt.
Zudem ist eine erste Lieferung kasachischen Röhols auf dem Weg zum PCK Schwedt. Das sagte der Geschäftsführer des Mitgesellschafters Rosneft Deutschland, Johannes Bremer, am Mittwoch in Berlin in einem Fachgespräch des Bundestagsausschusses für Klimaschutz und Energie. Die Lieferung soll über die russische Pipeline Druschba nach Schwedt gelangen.
Damit würde sich die Situation in Schwedt weiter entspannen. Der Großteil des dort verarbeiteten Erdöls kommt weiter über den Hafen Rostock. Die Pipeline von Schwedt nach Rostock soll in den kommenden zwei Jahren technisch überholt werden, sodass dann künftig allein auf diesem Weg 70 bis 75 Prozent des Erdöl-Bedarfs geliefert werden könnten.
Die Bundesregierung hatte im vergangenen Jahr zunächst zwei Töchter des russischen Ölkonzerns Rosneft, die die Mehrheit von PCK halten, unter staatliche Kontrolle gestellt. Seit Januar verzichtet Deutschland auf russische Ölimporte über die Pipeline nach Schwedt. Die Anlage braucht deshalb Ersatz und wird seitdem aus anderen Quellen beliefert.
Für die Versorgung der Region Berlin und Brandenburg hat die PCK große Bedeutung: 90 Prozent des hier verbrauchten Benzins, Kerosins, Diesel und Heizöls stammt nach Angaben der PCK aus der Raffinerie.
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.03.2023, 11:30 Uhr
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