PCK-Raffinerie in Schwedt wird für vier Wochen teilweise abgestellt
Die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) wird ab Montag für vier Wochen teilweise abgestellt. Bis zum 17. Mai überprüft der Technische Überwachungsverein (Tüv) einen Teil der Anlagen.
Das Werk soll nach PCK-Angaben gedrosselt weiter produzieren. Damit sei die Versorgung von Kraftstoffen ist in Brandenburg und Berlin gesichert, hieß es. Die geplanten Stillstände finden demnach alle vier Jahre statt.
17 von 36 Anlagen werden in dieser Zeit stillgelegt, wie Viola Brocker, Sprecherin der PCK-Raffinerie, dem rbb sagte. "Sie müssen geprüft werden, sie müssen gereinigt werden, eventuelle Schäden werden entdeckt, behoben, repariert. Dann wird alles wieder zusammengebaut, überprüft und dann können die Anlagen in den Betrieb wieder überführt werden."
Für die Vorbereitungen und die Inbetriebnahme müsse man vor und nach der Abstellung etwa eine Woche dazu rechnen, so Brocker. "Wir haben am Osterwochenende damit begonnen und es wird vermutlich bis zum 27. Mai dauern, bis die letzten Anlagen wieder in Betrieb genommen werden."
Während der Arbeiten soll die Auslastung der Raffinerie auf unter 50 Prozent fallen. Für die Versorgung der Region Berlin und Brandenburg hat die PCK große Bedeutung: 90 Prozent des hier verbrauchten Benzins, Kerosins, Diesel und Heizöls stammt nach Angaben der PCK aus der Raffinerie.
An einigen Bereichen wie an der Entschwefelungsanlage sollen riesige Kräne zum Einsatz kommen. Sie müssen tonnenschwere Teile zur Überprüfung, Wartung oder Reparatur herausheben. Der größte Kran soll beispielsweise eine 87 Tonnen schwere Kolonne in die Entschwefelungsanlage wieder einsetzen.
Rund 3.100 externe Montagearbeiter aus 16 Ländern sollen bei den Wartungsarbeiten eingesetzt werden. Zu Spitzenzeiten könnten etwa 2.900 von ihnen gleichzeitig arbeiten. Davon profitiert auch das Hotel- und Gastronomiegewerbe: Seit Monaten sind rund um Schwedt alle Fremdenzimmer ausgebucht.
Seit Januar fließt nach einer Entscheidung der Bundesregierung wegen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kein russisches Öl mehr über die Pipeline Druschba zur PCK-Raffinerie. Zuletzt war die nach eigenen Angaben zu rund 60 Prozent ausgelastet. Das Öl kommt alternativ über die Häfen Rostock und Danzig sowie aus Kasachstan nach Schwedt.