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Audio: Antenne Brandenburg | 05.04.2023 | Felicitas Montag | Quelle: dpa/T. Trutschel

Klimaneutrale Stahlproduktion

Stahlwerk in Eisenhüttenstadt startet Pilotprojekt für Erzeugung von Wasserstoff

Das Stahlwerk in Eisenhüttenstadt soll künftig klimaneutral werden. Der Konzern ArcerlorMittal hat nun die Pläne für eine Elektrolyse-Pilotanlage präsentiert. Doch die volle Umstellung auf grünen Strom und Wasserstoff soll noch Jahrzehnte dauern.

Der Stahlkonzern ArcelorMittal unternimmt am Standort Eisenhüttenstadt (Landkreis Oder-Spree) weitere Schritte in Richtung einer klimaneutralen Stahlherstellung. Auf dem Werksgelände sollen nun gemeinsam mit Partnern eine Elektrolyseanlage und eine Wasserstofftankstelle errichtet werden. Am Mittwoch erfolgte der symbolische Start für den Aufbau des Projekts. Das Land Brandenburg fördert das Vorhaben mit 5,1 Millionen Euro.

Die Elektrolyse ist die am weitesten entwickelte Technologie, um Wasserstoff im großindustriellen Maßstab herzustellen. Wasser wird dabei mit Hilfe von Strom in Wasserstoff und Sauerstoff gespalten.

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Stahlwerk soll bis 2050 klimaneutral werden

"Erstmal geht es hauptsächlich darum, die Technologie auszutesten und Erkenntnisse zu gewinnen über die Effizienz", sagte Reiner Blaschek, Deutschland-Chef von ArcelorMittal, dem rbb. Der Fokus liege auf die Herstellung von Wasserstoff für die Stahlproduktion, doch der dafür eingesetzte Strom sei derzeit noch nicht grün. Blaschek erwarte von der Bundesregierung, dass sie den Ausbau von erneuerbaren Energien beschleunigt.

Der Konzern will nach eigenen Angaben bis 2050 in Eisenhüttenstadt Stahl klimaneutral herstellen. Dafür ist zunächst eine elektrische Schrottschmelz-Anlage geplant, die in einer späteren Phase mit einer mit grünem Wasserstoff betriebenen Direktreduktionsanlage kombiniert wird. Bis 2030 wolle ArcerlorMittal seine CO2-Emissionen in Europa im Vergleich zu 2020 um 30 Prozent reduzieren.

Vorstellung der Elektrolyse-Pilotanlage in Eisenhüttenstadt | Quelle: rbb/Felicitas Montag

Elektrolyseanlage soll ab 2024 Wasserstoff erzeugen

Die Elektrolyseure der geplanten Anlage werden vom kommenden Jahr an Wasserstoff für den Einsatz in der Stahlproduktion herstellen. Die zwei Elektrolyseure sollen eine Leistung von je einem Megawatt haben. Kooperationspartner sind demnach der Energieversorger Vulkan Energiewirtschaft Oderbrücke und McPhy Energy, ein französischer Spezialist für Anlagen zur Herstellung und Distribution von Wasserstoff. Die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus begleitet das Projekt aus wissenschaftlicher Perspektive.

Nach Angaben des Stahlunternehmens wird der Wasserstoff zunächst im Kaltwalzwerk verwendet. An der Wasserstofftankstelle sollen Gabelstapler oder Sattelzüge mit einem Teil des erzeugten Wasserstoffs betankt werden. Der bei der Elektrolyse ebenfalls erzeugte Sauerstoff soll vor Ort in der Produktion wiederverwendet werden, zum Beispiel im Warmwalzwerk.

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Wirtschaftsminister Steinbach: Projekt gibt Mitarbeitern eine Zukunftsperspektive

Für Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) ist das Projekt wegweisend: "Bisher haben wir immer darüber gesprochen, und jetzt werden tatsächlich Anlagen installiert, jetzt werden welche in Betrieb genommen und das macht es auch für die Menschen anfassbarer", sagte Steinbach am Mittwoch dem rbb. Das Projekt gebe den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Motivation, dass der Standort auch in einer dekarbonisierten Welt eine Perspektive habe.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.04.2023, 13:30 Uhr

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