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Video: rbb|24 Brandenburg aktuell | 11.07.2023 | Fred Pilarski | Quelle: dpa/J. Carstensen

Pipeline-Ausbau

Ölraffinerie PCK Schwedt beantragt 400 Millionen Euro Beihilfe vom Bund

Die Raffinerie PCK in Schwedt (Uckermark) hat für eine Steigerung ihrer Kapazitäten den Ausbau der Pipeline Rostock-Schwedt beantragt. Damit soll mehr Öl als bisher durch die Leitung fließen können.

Die Taskforce der brandenburgischen Landesregierung zur Ölraffinerie tagte auf dem Unternehmensgelände in Schwedt | Quelle: dpa/S. Stache

PCK-Geschäftsführer Ralf Schairer sagte am Dienstagabend in Schwedt, der Antrag zur Aufrüstung der Pipeline und für eine Beihilfe des Bundes von 400 Millionen Euro sei am Freitag beim Bundeswirtschaftsministerium eingereicht worden.

Mit Ausbau soll mehr Rohöl transportiert werden

Die Taskforce der brandenburgischen Landesregierung zur Ölraffinerie tagte am Dienstag auf dem Unternehmensgelände in Schwedt. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach zuvor bei einer Betriebsversammlung mit Beschäftigten. Unter ihnen waren in den vergangenen Monaten Sorge und Ärger über die wackelnde Ölversorgung groß. "Wenn Sicherheit verloren geht, ist es nicht ganz so leicht, diese Sicherheit wiederherzustellen. Aber ich glaube, langsam kommt ein neues Selbstbewusstsein in die Belegschaft. Es sind auch Zeichen nach außen, dass die PCK wieder Menschen einstellt", sagte Woidke.

Mit dem Ausbau der Pipeline sollen laut Unternehmen künftig neun Millionen Tonnen Rohöl jährlich durch die Leitung transportiert werden statt wie bisher sechs bis sieben Millionen Tonnen.

Raffinerie in Schwedt

PCK soll zum grünen "ECK" werden – was dahintersteckt

Weg von den fossilen Energien und hin zu Wasserstoff, eFuels und erneuerbaren Energien: Die PCK-Raffinerie soll bis 2045 ihre Produktion umstellen – so zumindest die Pläne der Geschäftsleitung und eines regionalen Energieunternehmens. Von Juan F. Álvarez Moreno

EU muss Beihilfe zustimmen

Der Bund will die Pipeline-Ertüchtigung finanzieren. Allerdings muss die Europäische Union der Beihilfe für das privatwirtschaftliche Unternehmen zustimmen. Die Raffinerie PCK in Schwedt versorgt große Teile des Nordostens Deutschlands mit Treibstoff. Sie verarbeitete bis Ende 2022 vor allem Rohöl aus Russland.

Die Bundesregierung beschloss im Zuge der Sanktionen wegen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, auf russisches Öl zu verzichten. Seitdem wurden Alternativen für die Raffinerie gesucht. Öl-Lieferungen über Danzig und Rostock sowie ein Liefervertrag für kasachisches Rohöl bis Ende 2024 sollen die Auslastung sichern.

PCK soll 2027 synthetisches Kerosin für den BER produzieren

Wichtig sei nun der Umbau der Raffinerie, um künftig vom Öl ganz wegzukommen, sagte Ministerpräsident Woidke. "Der wichtigste Prozess ist der der Transformation. Und er ist angelaufen, so dass wir 2027 das erste synthetische klimaneutrale Kerosin an diesem Standort für unseren Flughafen BER produzieren werden“. Es seien Studien gestartet, wie der Umbau gelingen könne, und es gebe bereits erste Verträge für die Herstellung von Wasserstoff, so Woidke.

Sendung: rbb24 Inforadio, 11.07.2023, 19:30 Uhr

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