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Audio: Antenne Brandenburg | 13.09.2023 | O-Ton: Jörg Steinbach | Quelle: dpa/Christophe Gateau

PCK-Raffinerie in Schwedt

Steinbach sieht keine Hinweise auf Umgehung von Öl-Embargo

Der Brandenburger Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) sieht keine Hinweise darauf, dass das Embargo gegen russisches Öl für die PCK-Raffinerie in Schwedt (Uckermark) unterlaufen wird. Im Wirtschaftsausschuss des Brandenburger Landtages sagte Steinbach am Mittwoch, das Öl komme derzeit aus "unendlich" vielen Quellen. Er könne nicht ausschließen, dass dabei auch eine Lieferung aus Indien sei.

Es gebe aber keine Indizien dafür, dass das Embargo aus diesem Wege bewusst umgangen werde, so der Wirtschaftsminister. Die Frage nach der Herkunft der Lieferungen könnten nur die Einkäufer beantworten. Er mische sich nicht in die Beschaffungsprozesse ein, so Steinbach. Linken-Fraktionschef Sebastian Walter hatte die Frage gestellt, ob die anwachsenden Öllieferungen aus Indien wirklich aus diesem Land kommen.

Schwedt (Uckermark)

Minister erwartet längere Treuhandverwaltung der PCK-Mehrheitseigner

Ende September läuft die Treuhandverwaltung über die Mehrheitseigner der PCK-Raffinerie in Schwedt aus, die große Teile Nordostdeutschlands mit Treibstoff versorgt. Nun ist eine Verlängerung um sechs Monate im Gespräch.

Öl-Embargo gilt seit Januar

Steinbach betonte erneut, er rechne nicht mit einer Übernahme der PCK-Raffinerie durch den Bund. Er halte aber den Verkauf von Anteilen für möglich.

Deutschland stoppte zum Jahresbeginn alle Rohöl-Importe aus Russland. Grund dafür ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Damit kommt seit Jahresbeginn kein russisches Öl mehr aus der fast 60 Jahre alten Druschba-Pipeline zum PCK.

Energieversorgung

Bund verlängert Treuhandverwaltung für PCK-Raffinerie in Schwedt

Bislang lief die Treuhandverwaltung über die Mehrheitseigner der Ölraffinerie PCK in Schwedt nur bis Mitte September. Um die Energieversorgung zu sichern, verlängert die Bundesregierung die Anordnung nun bis März 2024.

Bund verlängerte Treuhandverwaltung

Der Bund hatte die faktische Kontrolle über die Mehrheitseigentümer der Öl-Raffinerie in der vergangenen Woche bis März 2024 verlängert. Beides sind Tochterfirmen des russischen Staatskonzerns Rosneft.

Deutschland hatte den Ölverarbeiter, der den Osten Deutschlands und Teile Westpolens mit Benzin versorgt, im September vergangenen Jahres unter die Treuhandschaft der Bundesnetzagentur gestellt und das mit der Sicherung der Energieversorgung begründet.

Eine Klage von Rosneft, dem 54 Prozent an der Raffinerie gehören, war im März zurückgewiesen worden. Die Bundesregierung könnte Rosneft auch enteignen, schreckt vor diesem Schritt aber bisher zurück.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.09.2023, 13:30 Uhr

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