Tarifverhandlungen in der Stahlindustrie
Vor der vierten Runde der Tarifverhandlungen hat es am Donnerstag erneut Warnstreiks durch die Beschäftigten der ostdeutschen Stahlindustrie gegeben. In Eisenhüttenstadt (Oder-Spree) beteiligten sich nach Angaben der IG Metall rund 750 Mitarbeiter des Arcelor-Mittal-Stahlwerks sowie mehrerer Tochterfirmen an einem vierstündigen Ausstand.
Nach Angaben der Gewerkschaft IG Metall geht es in den Verhandlungen, die am kommenden Montag fortgesetzt werden sollen, vor allem bei der Frage nach Entgelterhöhungen nicht weiter. Der Arbeitgeberverband nannte Forderungen der Gewerkschaft "völlig überzogen".
Die Arbeitgeber hatten zuletzt 3,5 Prozent mehr Geld angeboten. Die IG Metall nannte dies "nicht akzeptabel" und fordert weiterhin 8,5 Prozent mehr. Eine außerdem von der Gewerkschaft geforderte Arbeitszeitverkürzung lehnten die Arbeitgeber ebenfalls ab.
"Wenn wir jetzt kein vernünftiges Angebot vor Weihnachten hinbekommen, dann werden wir die Tarifrunde ins neue Jahr nehmen", sagte der Gewerkschaftssekretär der IG Metall, Holger Wachsmann, dem rbb. Dann werde es zwei Möglichkeiten geben: "Entweder wir gehen wie in Westdeutschland in 24-Stunden-Streiks oder wir schauen mit den Kollegen im Westen, ob wir eine Urabstimmung und einen Erzwingungsstreik machen."
Generell sei die Streikbereitschaft in der Arcelor-Belegschaft groß, sagte Wachsmann. Bereits am 5. Dezember hatten sich laut IG Metall 600 Eisenhüttenstädter Stahlwerker an Warnstreiks beteiligt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 14.12.2023, 06:30 Uhr
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