Audio: rbb24 16 Uhr | 04.09.2023| Martin Krauß | Quelle: Martin Krauß/rbb
NEB übernimmt
Tesla hat eigenen Bahnshuttle zur Grünheider Fabrik gestartet
Seit Montag bringt Tesla einen Teil seiner Mitarbeiter per Bahnshuttle aus Erkner zum Firmengelände direkt am östlichen Berliner Ring. Die Niederbarnimer Eisenbahn setzt hierfür einen Dieselzug ein.
Die bisher einzige E-Auto-Fabrik von Tesla in Europa wird ab sofort von einem eigenen Zugshuttle aus dem öffentlichen Bahnnetz angesteuert. Das erste Shuttle erreichte am frühen Montagmorgen den neuen Betriebsbahnhof auf dem Tesla-Areal in Grünheide (Oder-Spree). Der Dieselzug pendelt fortan an Werktagen - Montag bis Freitag - knapp 60-mal pro Tag zwischen dem Bahnhof Erkner und dem Werksgelände. Allein damit werden zum Schichtwechsel mehr als 1.500 Mitarbeiter direkt auf das Werksgelände gebracht.
Die öffentliche Auslegung der Tesla-Erweiterungspläne endet am Freitag. Nun können Stellungsnahmen zu den Plänen eingereicht werden. Ein großer Kritikpunkt: das Thema Wasser. Darauf hat der Elektroautobauer bereits eine Antwort parat. Von Martin Krauß
NEB hat vorerst bis zum Jahresende übernommen
Den Auftrag für das Shuttle-Projekt hatte die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) erhalten. Die Verhandlungen mit dem US-Autobauer seien nicht einfach gewesen. "Ich glaube das war für beide Seiten ein Lernprozess. Einmal von Tesla wie Eisenbahn funktioniert und von uns wie eine private Firma damit umgeht und was man erklären muss, wie die Kosten sind und wie Betrieb funktioniert", sagte NEB-Geschäftsführer Detlef Bröcker.
Schließlich habe es dennoch eine Einigung gegeben. Der Vertrag zwischen beiden Parteien läuft nun erstmal bis Ende des Jahres. "Wir müssen gucken, wie wir nächstes Jahr die Ressourcen bekommen", erklärte Bröcker. Personal sei überall knapp. Bei der Eisenbahn sei dieser Zustand schon länger so. "Auch wegen der Fahrzeuge müssen wir uns überlegen, wie wir das darstellen könnten." Bröcker möchte auch Erfahrungen auf der Strecke sammeln - auch weil das Shuttle gleich auf die Schiene des RE1 zwischen Erkner und Fürstenwalde fahren müsse. "Das ist eine dicht belegte Strecke mit dichtem Takt und da wollten wir schauen wie funktioniert das", erläuterte der NEB-Chef.
Nach nur zwei Jahren Bauzeit hat Tesla 2022 in Grünheide mit der Produktion von E-Autos begonnen. Nun wurde ein massiver Ausbau angekündigt. Branchenexperte Dudenhöffer warnt die deutsche Konkurrenz im Interview vor Tesla-Boss Elon Musk.
Tesla produziert seit März 2022 offiziell Elektroautos in Grünheide. Dort waren nach Angaben von Tesla zuletzt rund 11.000 Mitarbeiter beschäftigt. Das Unternehmen teilte im März mit, dass inzwischen 5.000 Autos in der Woche produziert würden - das sind hochgerechnet rund 250.000 im Jahr. Das Ziel der ersten Ausbaustufe von Tesla sind 500 000 Autos im Jahr. Bei einem weiteren Ausbau sollen es eine Million werden. Allerdings wird auch auf übliche Schwankungen - etwa bedingt durch Urlaub - verwiesen.