Konkurrenzdruck durch Uber
Am Dienstag wird Taxifahren in Berlin teurer. Die Preise steigen durchschnittlich um 20 Prozent. Das hatte der Senat bereits im November beschlossen.
Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch (Grüne) begründete die Tariferhöhung damals mit gestiegenen Energiepreisen und dem höheren Mindestlohn. Die neuen Tarife betreffen alle Grund- und Kilometerpreise sowie Zuschläge in den Tarifstufen 2 und 3. Einzig der Pauschaltarif für Kurzstrecken bis zwei Kilometer (Tarifstufe 1) bleibt unverändert bei sechs Euro.
Trotz der Preiserhöhung blickt die Branche mit Sorge in die Zukunft. Die Taxi-Innung Berlin erklärte, jeden Tag gingen ein bis drei Fahrzeuge verloren. Die Branche stehe durch Konkurrenten wie Uber mit seinen flexiblen Preisen unter Druck. Zudem sei es ein "Versagen der Politik", dass die Preiserhöhungen erst jetzt kämen.
Sollte sich die Krise der Taxi-Unternehmen weiter zuspitzen, hätte das auch Folgen für die Krankenbeförderung, zum Beispiel zur Dialyse oder nach Bestrahlungen, so die Innung. Die Patienten hätten keine Alternative zum Taxi. Der Verband der Ersatzkassen, ein Vertragspartner der Berliner Taxi-Innung, will die neuen Preiserhöhungen aber nicht übernehmen und stattdessen am bisherigen Vertrag mit alten Tarifen festhalten. Die Taxi-Innung hofft nun auf die Hilfe der Behörden.
Sendung: rbb24 Abendschau, 19.12.2022, 19:30 Uhr
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