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Quelle: imago-images/David Weyand

Mehr Kunden, höhere Strompreise

Berliner Stadtwerke verdienen deutlich mehr Geld

Die Berliner Stadtwerke haben 2022 deutlich mehr Geld verdient als im Jahr davor. Das geht aus einer parlamentarischen Anfrage des rechtspolitischen Sprecher der Linken, Sebastian Schlüsselburg, hervor, die dem rbb exklusiv vorliegt.

Demnach erzielten die Stadtwerke 2021 noch einen Extragewinn aus Windenergieanlagen von 1,2 Millionen Euro. Im Jahr darauf waren es schon insgesamt bereits 4,6 Millionen Euro, nach allen Abzügen.

Die Zahlen zeigen auch: Die Stadtwerke haben deutlich an Kunden gewonnen. Im Januar 2021 waren nur 22.000 Kunden unter Vertrag. Im November 2022 waren es schon mehr als 36.000 Kundenverträge. Auf Anfrage teilten die Stadtwerke mit, sie hätten von der Pleitewelle anderer Anbieter 2021 profitiert.

Maximalpreise festgelegt

Bundestag beschließt Gas- und Strompreisbremse

Gas- und Stromverbraucher können im kommenden Jahr für zumindest einen Teil ihres Bedarfs mit einem gesetzlich festgelegten Maximalpreis kalkulieren. Die gesetzlichen Regelungen dafür passierten am Donnerstag den Bundestag.

Strompreise deutlich erhöht

Gleichzeitig haben die Stadtwerke, ähnlich wie andere Energieversorger, den Preis für ihre Stromkunden massiv erhöht. Knapp zwei Drittel der Kunden müssen ab diesem Januar mehr zahlen: 52,9 Cent pro Kilowattstunde. Für manche Kunden führt dieser Strompreis zu einer Verdopplung ihrer bisherigen Kosten. Die Stadtwerke begründeten diese Preissteigerung mit deutlich erhöhten Einkaufspreisen durch die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine.

Schlüsselburg fordert, dass die Stadtwerke die mehr als vier Millionen Euro Gewinn nutzen, um Kunden zu entlasten. "Wir werden zu der konkreten Entlastung die guten Gespräche in der Koalition jetzt, wo die bundesrechtlichen Rahmenbedingungen endlich feststehen, mit Hochdruck fortsetzen."

Sendung: rbb24 Inforadio, 06.01.2023, 21 Uhr

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