Zum Besucherstart
Zum Besucherstart der Grünen Woche in Berlin hat es Proteste von Tierschützern und Bauern gegeben.
Aktivisten der Tierschutzorganisation Peta demonstrierten am Freitag auf dem Messegelände mit Tiermasken und überschütteten sich mit Kunstblut. Peta erklärte, die Besucher würden getäuscht, weil die Tierhaltung beschönigend dargestellt werde. Die Organisation fordert, in der Landwirtschaft weniger auf Tiere zu setzen und mehr auf veganen Ökolandbau. Zudem würden in den Messehallen Tiere gehalten, die dort Stress ausgesetzt seien.
Die Interessenorganisation "Freie Bauern", die bäuerliche Familienbetriebe vertritt, stellte auf dem Gelände einen Müllcontainer auf. Man wolle damit gegen die Politik von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Bündnis 90/Die Grünen) demonstrieren, so die Organisation.
Özdemirs Vorschlag, das so genannte Containern straffrei zu stellen, sei bislang der "einzige konstruktive Beitrag" des Ministers zur "Ernährungssicherheit". Die Entnahme von noch verzehrfähigen Lebensmitteln aus Abfallbehälten soll künftig straffrei werden. Die "Freien Bauern" fordern unter anderem weniger Auflagen und mehr Schutz gegen Agrarkonzerne und "Billigimporte aus Übersee".
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, wiederum forderte von der Bundesregierung Hilfen, sollte das staatliche "Tierwohl-Label" verpflichtend werden. Das sei für die Landwirte mit zusätzlichen Kosten verbunden; da bräuchten die Betriebe Investitionsunterstützung.
Vorgesehen ist, dass bei Fleischwaren künftig kenntlich ist, wie die Tiere gehalten wurden. In einem ersten Schritt soll zunächst Schweinefleisch gekennzeichnet werden und dies dann auf andere Tierarten ausgeweitet werden.
Bis Sonntag kommender Woche präsentieren sich rund 1.400 Aussteller aus 60 Ländern in den Berliner Messehallen. Die Veranstalter erwarten rund 300.000 Besucher.
Sendung: Abendschau, 20.01.2023, 19:30 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen