600 Jobs betroffen
Amazon will sein vor rund zehn Jahren eröffnetes Logistikzentrum in Brieselang schließen. Betroffen sind rund 600 Mitarbeiter an dem Standort im Havelland. Verhandlungen mit dem Betriebsrat laufen bereits.
Der weltweit größte Online-Händler Amazon hat erstmals die Schließung eines großen Logistikzentrums in Deutschland angekündigt.
Der US-Konzern will das Logistikzentrum in Brieselang (Havelland) schließen, wie ein Unternehmenssprecher am Dienstag auf Anfrage bestätigte. Das sei den Beschäftigten mitgeteilt worden. Zuvor hatte das Rechercheteam "Correctiv" berichtet. Mit dem örtlichen Betriebsrat seien entsprechende Gespräche und Verhandlungen zur Betriebsschließung aufgenommen worden.
Der Standort Brieselang bei Berlin gilt als zentraler Umschlagplatz für den Paketversand von Amazon. Das Logistikzentrum wurde den Angaben zufolge 2013 eröffnet. Dort sind dem Vernehmen nach rund 600 Mitarbeiter angestellt. Begründet wird die Schließung mit dem "relativ alten Gebäude", das nicht mehr auf den neuesten Stand gebracht werden könne.
Ein Amazonsprecher kündigte zugleich an, in den kommenden drei Jahren zwei neue Logistikzentren in Deutschland mit rund 2.000 Arbeitsplätzen zu schaffen. "Wir sind uns bewusst, dass dies für viele unserer Mitarbeitenden in Brieselang eine schwierige Zeit bedeutet, und wollen unterstützen wo wir können, unter anderem durch Ausloten aller Möglichkeiten eines Wechsels an andere Amazon-Standorte in Deutschland", teilte der Sprecher auf rbb-Anfrage mit. Berlin-Brandenburg bleibe dennoch eine wichtige Region für Amazon, in der man weiterhin investieren werde, hieß es weiter.
Amazon hatte zu Jahresbeginn die Streichung von weltweit mehr als 18.000 Stellen angekündigt. Es handelt sich um den bislang größten Personalabbau in der Geschichte des 1994 gegründeten US-Internetkonzerns. Amazon beschäftigte zuletzt rund 1,5 Millionen Menschen, die meisten davon in der Liefer- und Lagerinfrastruktur.
Der US-Konzern hatte bereits im November damit begonnen, im größeren Stil Stellen zu streichen. Zuvor hatte Amazon wegen des Bestellbooms in der Pandemie zahlreiche Mitarbeiter eingestellt. Das entpuppte sich im Nachhinein als übertrieben. Die Kündigungswelle sollte zunächst vor allem die defizitäre Gerätesparte rund um Echo-Smartlautsprecher und das Sprachassistenzprogramm Alexa betreffen. Doch die Stellenstreichungen umfassen auch andere Sparten.
Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 28.02.2023, 19:30 Uhr
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