rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Audio: rbb24 Inforadio | 10.02.2023 | Tobias Moeck | Quelle: picture alliance/ Flashpic

Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Warnstreiks bei der Berliner Stadtreinigung gehen weiter

Mitarbeitende der Berliner Stadtreinigung (BSR) sind am Freitag den zweiten Tag in Folge in einen Warnstreik getreten. Seit den frühen Morgenstunden hätten zahlreiche Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, sagte eine Verdi-Sprecherin.

Das Unternehmen hatte Verbraucherinnen und Verbraucher zuvor darauf eingestellt, dass Müllabfuhr, der Sperrmüll-Abholservice, die Recyclinghöfe, die Mechanischen Behandlungsanlagen Gradestraße, das Müllheizkraftwerk Ruhleben sowie die Straßenreinigung ganztägig bestreikt würden. Über mögliche Schließungen wolle das Unternehmen kurzfristig auf der eigenen Internetseite informieren.

#wiegehtesuns? | Der BSR-Mitarbeiter

"Seit 22 Jahren stehe ich nachts um 3 Uhr auf, um zur Arbeit zu gehen"

Für manche Menschen sind saubere Straßen selbstverständlich. Dabei arbeiten Mitarbeiter von der Berliner Stadtreinigung wie Andreas Bürger hart dafür. Er findet, gute Arbeit muss gut entlohnt werden – und setzt große Hoffnungen in die anstehenden Tarifverhandlungen. Ein Gesprächsprotokoll

Keine Warnstreiks bei Vivantes, Charité, Wasserbetrieben und Universitäten

Bereits am Donnerstag hatte es bei der BSR Warnstreiks gegeben. Auch die Beschäftigten der Krankenhäuser Vivantes und Charité, der Wasserbetriebe sowie der Berliner Universitäten waren am Donnerstag dazu aufgerufen, die Arbeit vorübergehend niederzulegen. Zu einer Protestkundgebung am Donnerstag in Berlin-Mitte versammelten sich laut Polizei etwa 2.500 Menschen. Am Freitag betrafen die Aktionen indes nur die BSR.

Linke-Chefin Janine Wissler besuchte einen Streikposten. Sie unterstütze die Warnstreiks im öffentlichen Dienst, teilte sie mit. "Die Beschäftigten dort halten den Laden am Laufen. Deshalb bin ich heute bei den Beschäftigten der BSR. Den Menschen, die Müll entsorgen und die Straßen sauber halten, darf ein Inflationsausgleich nicht vorenthalten werden", so Wissler.

10,5 Prozent mehr Lohn gefordert

Mit den Warnstreiks will die Gewerkschaft Verdi ihren Forderungen im laufenden Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen Nachdruck verleihen und die Arbeitgeber zum Vorlegen eines Angebots bewegen. Verdi fordert in den bundesweiten Tarifverhandlungen für die 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent, mindestens jedoch 500 Euro pro Monat mehr.

Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) bezeichnete die Forderungen als "nicht leistbar".

Die erste Verhandlungsrunde ist Ende Januar ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Das nächste Treffen ist laut Verdi für den 24. und 25. Februar angesetzt.

Sendung: rbb24 Abendschau, 10.02.23, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen