EMB, Spree-Gas und EWE
Seit einiger Zeit sinken wieder die Gaspreise auf dem Großhandelsmarkt. In Brandenburg werden im Frühjahr wohl tausende Gaskunden davon profitieren: Mehrere Gasversorger wollen ihre Preise um bis zu 20 Prozent senken.
In Brandenburg soll Gas für viele Endkunden günstiger werden: Drei Energieversorger haben Preissenkungen angekündigt. Energie Mark Brandenburg (EMB) teilte mit, ab Mai rund 20 Prozent weniger für die Grundversorgung berechnen zu wollen. EMB beliefert über 90.000 Haushalte und Betriebe sowie Stadtwerke im westlichen Brandenburg mit Erdgas.
Auch das in Südbrandenburg tätige Unternehmen Spree-Gas will seine Preise in der selben Größenordnung absenken. Beide Versorger sind Tochterunternehmen der Berliner Gasag, die ebenfalls eine Preissenkung ab Mai versprach. Laut einem EMB-Sprecher sind rund 26.000 Kunden von der Preissenkung betroffen.
Ein EMB-Sprecher sagte Antenne Brandenburg vom rbb am Freitagmorgen, man habe die seit Ende vergangenen Jahres sinkenden Einkaufspreise ausnutzen können. Allerdings seien die Preise noch immer um das Vierfache über dem Vorkrisenniveau.
Der Markt bewege sich derzeit, unter anderem, weil Deutschland andere Lieferländer erschlossen habe. Günstig wirkten sich auch das Einsparverhalten der Privathaushalte und der Industrie sowie der milde Winter auf den Gaspreis aus. Auf absehbare Zeit sei deshalb "der große Druck raus". Die Speicher in Deutschland seien gut gefüllt.
Ab März gelten zudem Energiepreisbremsen, die Entlastung bringen sollen. Zuletzt stiegen die Tarife der Energieversorger, unter anderem seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine. Begründet wurde das vielfach mit hohen Beschaffungspreisen.
Auch der Energieversorger EWE hat am Freitag auf seiner Jahrespressekonferenz angekündigt, die Preise für Gas zum 1. April zu senken. In der Grundversorgung soll Gas demnach um 15 Prozent günstiger werden. Grund sei die Entspannung bei den Preisen auf den Großhandelsmärkten, sagte Stefan Dohler, Geschäftsführer beim EWE Vertrieb. "Wir haben jetzt eine Situation, dass wir aufgrund der deutlichen Rückgänge auch Mengen günstiger beschaffen“, so Dohler.
Die Situation könne sich aber schnell wieder ändern, sollte es beispielsweise bei der LNG-Produktion größere Störungen geben oder wenn in Asien die Märkte wieder anziehen, sagte Dohler weiter.
EWE hat seinen Sitz im niedersächsischen Oldenburg und versorgt in Brandenburg laut eigenen Angaben rund 120.000 Kunden mit Erdgas. Die EWE-Gasspeicher, wie etwa in Rüdersdorf, sind laut Unternehmensangaben aktuell zu 85 Prozent gefüllt – das ist etwas mehr als der bundesweite Gasspeicherstand, der laut der Bundesnetzagentur bei 78 Prozent liegt.
Sendung: Antenne Brandenburg, 03.02.2023, 5:30 Uhr
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