Energiekrise
Trotz steigender Energiekosten bleiben manche Schwimmbecken in Brandenburg diesen Winter warm. Unter anderem neue Technik und energieeffiziente Konzepte erlauben Gästen weiterhin angenehme Temperaturen und unveränderte Eintrittspreise.
Die Badegäste sollen trotz Energiekrise nicht frieren: Das BAFF-Schwimmbad in Eberswalde (Barnim) hat die Wassertemperaturen seit Oktober vergangenen Jahres wieder um zwei Grad angehoben. Derzeit werden die Schwimmbecken auf 28 Grad geheizt und die Wärmebecken auf 33 Grad.
Die Entscheidung, die Temperaturen trotz steigenden Energiekosten zu erhöhen, sei aufgrund zahlreicher Beschwerden von Gästen getroffen worden, erklärte Geschäftsführer der Technischen Werke Eberswalde, Steffen Ewald. Zudem hätten durch die kälteren Temperaturen in den Becken Gäste vermehrt warm geduscht, wodurch der Energiespareffekt “verpufft” sei, so Ewald weiter.
Deshalb versuche das BAFF derzeit in anderen Bereichen Energie zu sparen – zum Beispiel mit LED-Beleuchtung, effizienteren Pumpen und Lüftungsanlagen. Zudem sind die Dampfsaunen und das Außenbecken außer Betrieb, erklärte Ewald. Insgesamt habe das Schwimmbad so den Stromverbrauch zwischen 2006 und 2022 um rund 23 Prozent senken können, Ewald weiter.
Der Indoor-Wasserpark Tropical Islands in Briesen (Dahme-Spreewald) sei ebenfalls auf eine Energieeffizienz eingestellt, erklärte Technikchef Mirco Zander dem rbb. Zwei eigene Blockheizkraftwerke erzeugen Strom und Warmwasser, welche nicht nur zum Heizen, sondern auch für die Becken genutzt werden.
Auch eine Kreislaufwirtschaft soll im Wasserpark betrieben werden. “Das Wasser, mit dem beispielweise Filter gespült werden, wird als Brauchwasser in den Toilettenspülungen wiederverwendet”, so Zander. Nach der Aufbereitung könne es außerdem in die Becken gegeben werden.
Doch die gestiegenen Preise würde man trotzdem spüren, sagte Geschäftsführer Chris Jung. “Wir haben natürlich einen erhöhten Energiebedarf, vor allem im Winter”, so Jung. Man tue derzeit alles, um die Halle noch besser und energieeffizienter zu gestalten.
Um das zu tun, soll die Außenhülle der Halle umgebaut werden und am Ende doppelt so dick sein. Zudem sollen Solarkollektoren in der Wand eine große Menge an heißem Wasser selbst erzeugen und Beleuchtungen und Wärme individuell nach dem Wetter eingestellt werden, so der Geschäftsführer.
Unter anderem sollen langfristige Gas-Lieferverträge dafür gesorgt haben, dass der Eintrittspreise nicht erhöht werden musste. Um dies zu gewährleisten, soll es eine Gewinnminimierung geben, "so dass wir unsere 600 Mitarbeiter entsprechend weiter fair und anständig entlohnen können", sagte Jung dem rbb.
Sendung: Antenne Brandenburg, 01.02.23, 16 Uhr
Mit Material von Tobias Hausdorf und Florian Ludwig
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