Warnstreiks in Berlin und Brandenburg
Am Mittwoch setzen Lehrkräfte und pädagogisches Personal ihren Warnstreik in Berlin fort. Die Post kehrt dagegen mit der Gewerkschaft an den Verhandlungstisch zurück. Beim Bodenpersonal am BER wurde indes eine Einigung erzielt.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) setzt den am Dienstag begonnenen Warnstreik an Berliner Schulen auch am Mittwoch fort. Für Schülerinnen und Schüler in Berlin könnten damit am Mittwoch erneut Unterricht und pädagogische Betreuungen entfallen.
Die GEW fordert seit zwei Jahren Verhandlungen über kleinere Klassen und einen entsprechenden Tarifvertrag. Finanzsenator Daniel Wesener (Grüne) habe es bisher nicht für nötig gehalten, mit der Gewerkschaft darüber zu reden, kritisierte GEW-Landeschef Tom Erdmann. Der Senat verweist darauf, dass Berlin nicht darüber verhandeln kann, weil die Stadt der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Die TdL lehne Verhandlungen über einen solchen Tarifvertrag ab.
Am Dienstag haben sich nach Angaben der Gewerkschaft mehr als 4.000 Lehrkräfte, Sozialpädagogen und Schulpsychologen für bessere Arbeitsbedingungen an dem Ausstand beteiligt. In den vergangenen zwei Jahren hatte die Gewerkschaft bisher sieben Mal zu eintägigen Warnstreiks aufgerufen. Nun verschärft sie erstmals ihre Forderungen mit zwei Tagen Ausstand.
Der zweitätige Warnstreik bei der Post, zu dem die Gewerkschaft Verdi aufgerufen hatte, ist dagegen am Mittwoch zu Ende gegangen. Rund 2.000 Beschäftigte in Berlin und Brandenburg beteiligten sich an den bundesweiten Arbeitsniederlegungen von Paket- und Briefboten sowie Mitarbeitenden in den Verteilzentren. Am Mittwoch und Donnerstag setzen sich Vertreter von Konzern und Gewerkschaft erneut an den Verhandlungstisch.
Einen Durchbruch erzielten dagegen laut Gewerkschaft die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste am Hauptstadtflughafen BER. Bereits am Montag einigten sich Arbeitnehmer und die drei Unternehmen Swissport, Airline Assistance Switzerland und Wisag auf eine Erhöhung der Monatsentgelte zwischen 450 und 500 Euro geeinigt. Das entspricht 12 und 19,5 Prozent mehr Lohn. "Dieser Tarifabschluss hat eine massive Entgeltsteigerung zur Folge", hieß es von Verhandlungsführer Enrico Rümker.
Mit der Einigung sind die Tarifverhandlungen am BER aber noch nicht beendet. Am Mittwoch verhandelt Verdi direkt mit der Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg über die Bedingungen für deren Beschäftigte. Auch hier fordert die Gewerkschaft 500 Euro mehr Lohn. Zudem wird derzeit bundesweit über die Tarifbedingungen bei den Sicherheitsdienstleistern verhandelt. Hier soll es ebenfalls noch in dieser Woche weitergehen.
Verdi hatte Ende Januar mit einem ganztägigen Warnstreik den Flugverkehr am BER für einen Tag zum Erliegen gebracht.
Sendung: Fritz, 08.02.2023, 8 Uhr
Artikel im mobilen Angebot lesen