Berlin und Brandenburg betroffen
Am Dienstag und Mittwoch sind Mitarbeiter mehrerer Kliniken in Berlin und Brandenburg erneut im Warnstreik. Der Klinikbetrieb läuft dennoch weiter - planbare Eingriffe waren jedoch im Vorfeld abgesagt worden.
Bei neuerlichen Warnstreiks im Tarifstreit des öffentlichen Diensts haben Beschäftigte in mehreren Kliniken in Berlin und Brandenburg am Dienstag die Arbeit niedergelegt. Betroffen waren in Berlin wie schon bei vorherigen Runden die Vivantes-Kliniken, die Charité sowie das Jüdische Krankenhaus, wie die Gewerkschaft Verdi mitteilte.
"An allen Standorten sind Mitarbeiter im Streik", sagte Gewerkschaftssekretär Max Manzey am Dienstagmorgen. In der Frühschicht hätten nach ersten Schätzungen rund 800 Beschäftigte die Arbeit niedergelegt, hatte Manzey dem rbb gesagt. Am Vormittag trafen sich die Beschäftigten für eine Kundgebung am Franz-Mehring-Platz in Friedrichshain.
Der Streik geht auch am Mittwoch weiter.
"Bei Vivantes lief der Klinikbetrieb weitestgehend normal", teilte ein Sprecher am Dienstag mit. "Es gab nur geringfügige Beeinträchtigungen durch den Warnstreik. Stationen mussten nicht geschlossen werden." Gleichwohl seien planbare Eingriffe schon im Vorfeld verschoben worden.
In Brandenburg laufen die Warnstreiks am Klinikum Ernst von Bergmann (Potsdam) und dem Klinikum Brandenburg/Havel. Dort wird bis 18 Uhr gestreikt. "
Am Bassinplatz in Potsdam hätten sich am Dienstagvormittag rund 300 Beschäftigte versammelt, sagte Verdi-Sprecher Torsten Schulz Antenne Brandenburg vom rbb. Die Gewerkschaft sei mit der Streikbeteiligung in Brandenburg sehr zufrieden. Man habe erreicht, dass verschiebbare Operationen für heute abgesagt werden mussten, so Schulz.
Das Klinikum Ernst von Bergmann sei seit über 20 Jahren das erste Mal in einem Streik, hatte Verdi vorab mitgeteilt.
Verdi protestiert damit gegen das von Bund und Kommunen Ende Februar vorgelegte Angebot. Die Arbeitgeber boten zuletzt eine lineare Erhöhung der Löhne um drei in diesem und um weitere zwei Prozent im kommenden Jahr sowie steuer- und abgabenfreie Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro verteilt über zwei Jahre an.
Verdi und der Deutsche Beamtenbund fordern hingegen 10,5 Prozent monatlich mehr Gehalt, mindestens aber ein Plus von 500 Euro.
Die dritte Tarifrunde findet in gut zwei Wochen statt.
Sendung: rbb24 Inforadio, 14.03.23, 06:40 Uhr
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