Notfallbetrieb in Kliniken
Geschwommen werden kann wieder - der Müll wird weiterhin nicht abgeholt. Am Dienstag setzen Mitarbeitende des öffentlichen Dienstes ihre Warnstreiks fort. Trotzdem werden medizinische Notfälle versorgt.
Zahlreiche Beschäftigte des öffentlichen Dienstes haben am Dienstag - den zweiten Tag in Folge - in Berlin die Arbeit für Warnstreiks niedergelegt. Wie schon am Vortag war die Berliner Stadtreinigung (BSR) betroffen, wie Verdi mitteilte. Auch in den landeseigenen Krankenhäusern von Charité und Vivantes ging der Arbeitskampf weiter, ebenso wie bei den Berliner Wasserbetrieben.
Trotz der Warnstreiks werden medizinische Notfälle weiterhin versorgt. Das hat der Klinikkonzern Vivantes zugesichert. Die Akut- und Notfallversorgung sei in jedem Fall gewährleistet, sagte Konzernsprecher Christoph Lang am Montag dem rbb. Einzelne Beschäftigte seien zwar in den Warnstreik gegangen - von einem flächendeckenden Streik könne aber keine Rede sein, so Lang. Aktuell seien wegen der Streiks nicht alle OPs besetzt - aber lediglich einige planbare Eingriffe hätten abgesagt werden müssen. Die Patienten habe man benachrichtigt.
Bei den Berliner Bäderbetrieben waren für Dienstag keine Warnstreiks mehr angekündigt. Hier startete der Schwimmbetrieb am Morgen wie gewohnt. Für den Vormittag plante Verdi eine zentrale Kundgebung vor dem BSR-Verwaltungsgebäude in der Ringbahnstraße in Berlin-Tempelhof.
Ver.di-Chef Werneke schließt ein Scheitern der Verhandlungen nicht aus. Gewerkschaft und Arbeitgeber lägen weit auseinander, sagte er bei einer Kundgebung. Falls es zu keiner Einigung komme, werde ver.di die Urabstimmung einleiten.
Bereits am Montag waren nach Gewerkschaftsangaben hunderte Beschäftigte mehrerer Berliner Krankenhausträger in den Warnstreik getreten. Außerdem hatten sich unter anderem Mitarbeiter der Berliner Stadtreinigung (BSR) an dem Warnstreik beteiligt. Mehr als 6.000 Beschäftigte verschiedener Einrichtungen seien am Montag in den Ausstand getreten, teilte die Gewerkschaft Verdi am Abend mit.
Hintergrund sind Tarifverhandlungen für Beschäftigte des öffentlichen Dienstes bei Bund und Kommunen. Verdi und der Beamtenbund dbb fordern für die bundesweit 2,5 Millionen Beschäftigten 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar ein Angebot vorgelegt. Es umfasst unter anderem eine Entgelterhöhung von insgesamt fünf Prozent in zwei Schritten und Einmalzahlungen in Höhe von insgesamt 2.500 Euro. Die Gewerkschaften wiesen dies aber zurück.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.03.2023, 08:00 Uhr
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