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Audio: rbb24 Inforadio | 13.04.2023 | Thorsten Gabriel | Quelle: dpa/T.Trutschel

Steigende Kosten

Berliner Wasserbetriebe kündigen für 2024 Preiserhöhung an

Die Preise für Trink- und Abwasser in Berlin sollen steigen. Das kündigten die Berliner Wasserbetriebe für das nächste Jahr an. Grund dafür sind demnach die steigenden Kosten. Unklar ist allerdings noch, wie teuer genau es für die Berliner wird.

Die Berliner Wasserbetriebe (BWB) planen für das kommende Jahr eine Preiserhöhung. Das bestätigte Unternehmenssprecherin Astrid Hackenesch-Rump dem rbb am Donnerstag. Einer der Gründe dafür seien die steigenden Kosten.

Über den Umfang der Erhöhung sei aber noch keine Entscheidung getroffen, sagte Hackenesch-Rump. Zuletzt hatten die BWB vor zehn Jahren ihre Preise erhöht. Zuvor hatten mehrere Medien über die geplante Erhöhung der Wasserpreise berichtet.

Folge der Dürrejahre

Grundwasserspiegel liegt in Berlin weiterhin deutlich zu niedrig

Zwar ist der Trinkwasserverbrauch im letzten Jahr in Berlin leicht gesunken - doch angesichts eines stetig sinkenden Grundwasserspiegels appelieren die Wasserbetriebe zu Sparsamkeit. Auch die zunehmende Versiegelung bereitet demnach große Probleme.

Investitionen in die Zukunft der Wasserbetriebe

Der am Mittwoch vorgestellte BWB-Geschäftsbericht weist als Planzahl für 2024 eine darin kalkulierte Anhebung der Trinkwassergebühren um fünf Prozent aus und beim Schmutzwasser um 2,9 Prozent. Die Sprecherin betonte gegenüber dem rbb allerdings, dass es sich lediglich um eine Planung handele und nicht um eine beschlossene Tariferhöhung.

In der Diskussion sei nun die Höhe der Preisanpassung und wie das Land Berlin als Eigentümerin der BWB die Kostenerhöhung für Kunden abfedern könne und einen Teil der Kostensteigerung mittrage, erklärte Hackenesch-Rump. Berlin müsste dann auf einen Teil seiner Dividende aus dem Unternehmensergebnis verzichten.

Für den Beschluss über eine Preiserhöhung ist bei den Wasserbetrieben der Aufsichtsrat zuständig. Ihm steht zurzeit noch der parteilose Wirtschaftssenator Stephan Schwarz vor. Ob er dieses Amt auch nach dem erwarteten Regierungswechsel innehaben wird, ist offen.

Tarifstreit im öffentlichen Dienst

Beschäftigte der Berliner Bäderbetriebe beteiligen sich an Warnstreiks

Der Chef der Wasserbetriebe, Christoph Donner, hatte bei der Vorstellung des Geschäftsberichts der BWB am Mittwoch vorgerechnet, dass die Berlinerinnen und Berliner im Schnitt pro Kopf 17 Euro monatlich für Trinkwasser ausgeben. Bei einer Erhöhung um fünf Prozent wären dies demnach 85 Cent mehr pro Monat.

BWB investieren in Umbau des Wasserkreislaufs

Einen weiteren Grund für die angepeilten höheren Preise sieht das Unternehmen in nötigen Investitionen. Eines der großen aktuellen Projekte mit erheblichem Investitionsaufwand für die BWB ist demnach der Umbau der Wasserkreislaufs wegen des sinkenden Grundwasserspiegels in der Stadt und für eine besseren Nutzung von Niederschlagswasser.

BWB-Vorstand Donner sagte der Deutschen Presse-Agentur (DPA), es fehle in Berlin an "Umsetzungskonzepten und Ressourcen, um den so wichtigen Umbau zur Schwammstadt weiter vorzubereiten." So hätten die Wasserbetriebe bereits Flächen von insgesamt rund 100 Hektar identifiziert, die potenziell entsiegelt werden könnten. Schließlich sei Regen nicht länger als "Entsorgungsproblem" zu betrachten, sondern eine "wichtige Ressource". Um diese Ressource optimal zu nutzen und zu schonen, müsse der Abwasserkreislauf umgestaltet werden.

Allein im vergangenen Jahr hätten die Berliner Wasserbetriebe rund 100 Millionen Euro in die Reinigungsqualität der eigenen Kläranlagen investiert. Das hier gewonnene und gereinigte Abwasser müsse künftig aber auch besser genutzt werden, so BWB-Vorstand Donner.

Die BWB sind vollständig im Besitz des Landes Berlin.

Sendung: rbb 88,8, 13.4.2023, 12 Uhr

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