Giffey will Leitmessen aus anderen Städten nach Berlin holen
Die neue Berliner Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) will Leitmessen anderer Städte nach Berlin holen. Das sagte sie am Donnerstag dem rbb24 Inforadio.
Im Blick hat sie dabei offenbar auch die Gamescom, die für gewöhnlich in Köln stattfindet. Im Markt für Computer- und Konsolenspiele sei Berlin bislang die Nummer zwei, so Giffey: "Aber ich möchte, dass Berlin die Games-Hauptstadt Nummer eins wird." Die Branche entwickle sich rasant und man müsse prüfen, ob bestimmte Messen, die derzeit anderswo stattfinden, "besser in Berlin aufgehoben wären", konkretisierte Giffey.
Wenn am Donnerstag in Berlin der Deutsche Computerspielepreis verliehen wird, feiern gleich sechs Nominierte ein Heimspiel: Berlin und Brandenburg sind die Herzkammer der deutschen Games-Branche. Das belegen aktuelle Zahlen aus einer Branchenstudie. Von Frank Preiss
"Große Messestandorte schlafen nicht"
CDU und SPD hatten sich in ihrem Koalitionsvertrag bereits darauf verständigt, in Berlin eine Leitveranstaltung für die Computerspiele-Branche etablieren zu wollen.
"Wir sehen, dass andere große Messestandorte nicht schlafen", sagte Giffey und verwies auf das Beispiel der IFA. Die Elektronikmesse konnte zuletzt erst nach harten Verhandlungen und zahlreichen Zugeständnissen in der Bundeshauptstadt gehalten werden. Zwischenzeitlich drohte der Weggang der vor fast 100 Jahren in Berlin gegründeten IFA nach München, Köln oder Frankfurt am Main.
Die Messe Berlin wiederum hatte unter anderem die BMW Motorrad Days nach 18 Jahren in Garmisch-Partenkirchen vom BMW-Stammland Bayern an die Spree geholt.
Die Spielebranche setzt laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Digitalverbandes medianet Berlin-Brandenburg derzeit rund 446 Millionen Euro jährlich in der Metropolregion um. Das entspreche 12 Prozent des Umsatzes der Branche bundesweit.
Rund 300 Unternehmen mit insgesamt 2.600 Beschäftigten hätten sich vor allem in Berlin angesiedelt, so die Studie.