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Audio: rbb24 Inforadio | 15.05.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa

Bewegung im Tarifkonflikt

Bahn und EVG wollen sich am Mittwoch zu Gesprächen treffen

Nach der kurzfristen Absage des Zwei-Tage-Warnstreiks im Zugverkehr haben die Deutsche Bahn und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) weitere Gespräche vereinbart. Das nächste Treffen soll am Mittwoch stattfinden, wie beide Seiten am Montag mitteilten.

"In kleinem Kreis" solle dabei die offizielle Tarifverhandlungsrunde in der kommenden Woche in Fulda vorbereitet werden, hieß es von der Bahn. Über den Ort, die genaue Uhrzeit und die Inhalte wurde demnach Vertraulichkeit vereinbart.

Umplanungen nach Warnstreik-Absage

Regionalverkehr laut Bahn am Montag planmäßig - Ausfälle bei Fernzügen

Nach der Absage des 50-Stunden-Warnstreiks musste die Deutsche Bahn in kurzer Zeit umplanen, um den Verkehr hochzufahren. In Berlin und Brandenburg klappte das am Montag weitgehend reibungslos, im Fernverkehr gibt es aber Ausfälle.

EVG: Sind jederzeit zu Warnstreiks in der Lage

Zuvor hatte die Gewerkschaft die Deutsche Bahn zu einem raschen Treffen aufgefordert und dafür ursprünglich diesen Dienstag ins Spiel gebracht. "Die Verhandlungen müssen jetzt konstruktiv geführt werden", teilte die EVG mit. "Dazu müssen ganz schnell die Grundlagen gelegt werden." Die Arbeitnehmerseite betonte, "jederzeit" zu weiteren Warnstreiks in der Lage zu sein - "und das auch schon ab Mittwoch".

Ursprünglich hatte die EVG zu einem 50-Stunden-Warnstreik aufgerufen, der von Sonntagabend bis einschließlich Dienstag dauern sollte. Nachdem unter Vermittlung des Arbeitsgerichts Frankfurt ein Vergleich zwischen der EVG und der Deutschen Bahn beim umstrittenen Thema Mindestlohn zustande gekommen war, hatte die Gewerkschaft den Arbeitskampf bei dem bundeseigenen Konzern am Wochenende kurzfristig abgesagt.

Einigung beim Mindestlohn

Warnstreik bei der Bahn ist abgesagt

Der angekündigte 50-Stunden-Warnstreik auf der Schiene findet nicht statt. Nach ARD-Informationen haben sich Bahn und Gewerkschaft EVG in einem wichtigen Punkt des Tarifstreits geeinigt. Im Bahnverkehr dürfte es trotzdem holprig zugehen.

In vielen Punkten noch weit auseinander

Die nächste Verhandlungsrunde mit der Bahn ist für den 23. und 24. Mai in Fulda angesetzt. Es ist die vorerst letzte geplante Runde im laufenden Tarifstreit. Mit dem Vergleich vor dem Frankfurter Arbeitsgericht konnten beide Seiten einen großen Knackpunkt bei den Verhandlungen weitgehend ausräumen: Bei rund 2.000 Bahn-Beschäftigten, die den gesetzlichen Mindestlohn bislang nur über Zulagen erhalten haben, wird dieser nun rückwirkend zum 1. März in die Tariftabellen aufgenommen. Damit beziehen sich zukünftige Tarifsteigerungen auf diese höhere Basis.

Bei vielen anderen Punkten liegen Arbeitgeber und Arbeitnehmer allerdings noch weit auseinander. Die EVG fordert in den Verhandlungen mit der Bahn mindestens 650 Euro mehr pro Monat oder zwölf Prozent für die oberen Einkommen. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Die Bahn hat neben einer Inflationsausgleichsprämie bislang prozentuale Steigerungen angeboten sowie eine Laufzeit von 27 Monaten.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.05.2023, 20:00 Uhr

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