rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Video: rbb24 Abendschau | 21.07.2023 | Fanny Michaelis | Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Warnstreik bei Rewe, Edeka, Ikea & Co.

Hunderte Beschäftigte des Einzel- und Großhandels fordern bessere Löhne

Schon am Donnerstag hatten Beschäftigte im Berliner und Brandenburger Großhandel für Tariferhöhungen gestreikt. Am Freitag legten auch Angestellte im Einzelhandel die Arbeit nieder. Betroffen waren etwa Filialen von Kaufland, Rewe, Edeka, Ikea und H&M.

Mehrere hundert Beschäftigte des Groß- und Einzelhandels haben auf einer Warnstreikkundgebung in Berlin ihren Tarifforderungen Nachdruck verliehen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu einem ganztätigen Warnstreik in den beiden Branchen aufgerufen. "Trotz der Ferienzeit ist die Beteiligung groß", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Conny Weißbach am Freitag.

Von dem Warnstreik betroffen sind Filialen und Lager von Kaufland, Rewe, Edeka, Ikea, HM sowie Karstadt Galeria Kaufhof. Schwerpunkt des Warnstreiks ist laut Verdi Brandenburg. Bereits seit Donnerstag wird der Großhandel bestreikt.

Schließung des Standorts in Beeskow

Gewerkschaft und Konzern verhandeln über Abfindung für 60 Linpac-Mitarbeiter

Gewerkschaft fordert 13 Prozent mehr Lohn, Arbeitgeber bieten zunächst 5,1 Prozent

Verdi fordert im Einzelhandel für rund 230.000 Beschäftigte in beiden Bundesländern 2,50 Euro mehr Entgelt pro Stunde und ein Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde. Im Großhandel fordert Verdi 13 Prozent mehr Lohn. Hier betreffen die Verhandlungen laut Verdi rund 53.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll bei 12 Monaten liegen.

Laut Gewerkschaft bieten die Arbeitgeber im Einzelhandel 5,3 Prozent mehr Lohn ab Oktober 2023 und im Großhandel 5,1 Prozent ab September 2023. Die Handelskette Edeka teilte auf Anfrage mit, das aktuelle Angebot im Einzelhandel belaufe sich auf 7,5 Prozent über eine Laufzeit von 24 Monaten sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 1.000 Euro.

Berufsschulen suchen Personal

Flexibel gegen Lehrkräftemangel - OSZ fordert Vertretungsgeld

Was tun gegen den starken Lehrkräftemangel in Berlin? Viele Schulleitungen wünschen sich mehr Geld, um damit unkompliziert und schnell Vertretungslehrkräfte einzustellen. Denn schon jetzt sind 1.500 Stellen unbesetzt. Von Angela Ulrich und Agnes Sundermeyer

Kunden dürften den Streik kaum bemerken

Die Arbeitgeber nähmen die Streiks "als Signal ernst", sagte Nils Busch-Petersen vom Handelsverband Berlin-Brandenburg. Er rechnet aber nicht damit, dass Filialen schließen müssen. "Traditionell federn wir das so ab, dass die Kunden nur über die Medien erfahren, dass gestreikt wird", so Busch-Petersen. Auch Verdi-Verhandlungsführerin Conny Weißbach glaubt nicht, dass Filialen schließen müssen. Es könne aber sein, dass in den kommenden Tagen die Regale nicht immer voll seien. Auch könne es an den Kassen länger dauern.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.07.2023, 6 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen