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Audio: rbb 88,8 | 19.07.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa-Zentralbild/Jens Kalaene

42.000 Kaffeebecher - pro Tag

Friedrichshain-Kreuzberg fordert Steuer auf Einweg-Verpackungen

Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg fordert die Einführung einer kommunalen Steuer auf Einweg-Verpackungen als Maßnahme zur Müllvermeidung. Das Anliegen soll am Donnerstag im Rat der Bürgermeister eingebracht werden, wie der Bezirk am Mittwoch mitteilte. "Wir wollen Müll vermeiden, um unsere Kieze sauberer zu machen und weniger Geld für Müllbeseitigung auszugeben."

Allein in Friedrichshain-Kreuzberg würden täglich rund 42.000 Plastik- und Pappbecher weggeworfen, so das Bezirksamt. "Eine Müllmenge, die aneinandergereiht die Strecke vom S-Bahnhof Frankfurter Allee bis zum Alexanderplatz füllt." Der Bezirk müsse seit Jahren immer mehr Geld für die Reinigung der Parks aufwenden.

Mehrwegangebotspflicht in der Gastronomie

Neues Gesetz zur Müllvermeidung wird kaum kontrolliert

Kohlroulade im Styroporsarg, Salat aus der Plastikschüssel: Wer sein Essen "to go" bestellt, erhält es oft in Einmalverpackungen. Seit Jahresbeginn muss die Gastronomie auch Mehrweg anbieten. Kontrolliert wird das bislang kaum. Von Oliver Noffke

Vorbild Tübingen

"Weniger Müll heißt ein schönerer Bezirk und geringere Kosten", so Bezirksbürgermeisterin Clara Herrmann (Grüne). "Saubere Kieze bekommen wir, wenn die Müllberge erst gar nicht entstehen. Eine Steuer auf Einwegpackungen setzt gute Anreize, um auf umweltfreundlichere Mehrwegverpackungen umzustellen." Die Einnahmen sollen genutzt werden, um die Kieze zu reinigen, die besonders durch Vermüllung betroffen sind.

Rechtlich stehe einer Einführung nach Einschätzung des Bezirks nichts im Weg, so das Bezirksamt mit Hinweis auf eine Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts, das die Rechtmäßigkeit der kommunalen Verpackungssteuer in Tübingen kürzlich bestätigt habe [www.tagesschau.de].

Sendung: rbb 88,8, 19.07.2023, 14:25 Uhr

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