Berlin und Brandenburg
Beschäftigte im Einzel- und Großhandel in Berlin und Brandenburg haben ihren Warnstreik am Mittwoch fortgesetzt. Eine Sprecherin der Gewerkschaft Verdi teilte dem rbb mit, dass für den zweiten Streiktag spontane Flashmob-Aktionen geplant sind. Mit kreativen Aktionsformen werde in den Filialen auf den laufenden Tarifkonflikt aufmerksam gemacht. Dabei könne es auch zu Verzögerungen der Abläufe kommen.
Bereits am Dienstag beteiligten sich etwa 1.600 Beschäftigte an dem Streik, mit dem der Druck in den Tarifverhandlungen erhöht werden soll.
Betroffen sind unter anderem Filialen der Supermarktketten Kaufland, Rewe und Edeka sowie die Kaufhäuser von Galeria Karstadt Kaufhof, das KaDeWe, H&M, Ikea und Thalia. Auch Lager der Supermarktketten in Berlin, Oranienburg und Lübbenau werden bestreikt. Laut Aussage einer Gewerkschaftssprecherin sind die Auswirkungen des Streiks bereits in vielen Filialen zu spüren.
"Wir erleben von der Kundschaft des Einzelhandels viel Verständnis für die existenzbedrohende wirtschaftliche Lage der Beschäftigten. Mit den Aktionen wollen wir die Verhandlungen mit den Unternehmen befördern", erklärte die Verhandlungsführerin für den Einzelhandel Berlin-Brandenburg, Conny Weißbach, von Verdi. In der Kundenkommunikation ist meist nicht von Streik die Rede. Informationen wie "Probleme in der Lieferkette" oder "technische Probleme" werden stattdessen von Händlern angegeben, teilte die Gewerkschaftssprecherin weiter mit.
Die Gewerkschaft Verdi fordert für den Einzelhandel, die Stundenlöhne um 2,50 Euro zu erhöhen. Die Ausbildungsvergütung soll um 250 Euro pro Monat steigen. Die Arbeitgeber hätten zuletzt 5,3 Prozent mehr Gehalt ab Oktober angeboten.
Im Großhandel fordert die Gewerkschaft 13 Prozent mehr Gehalt, hier bieten die Arbeitgeber der Gewerkschaft zufolge ab September 5,1 Prozent mehr.
Sendung: radioeins, 16.08.2023, 9:30 Uhr
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