Shell-Projekt an der A14
Gegen die geplante Biomethananlage des Ölkonzerns Shell hat in Karstädt (Landkreis Prignitz) eine Initiative aus Gegnern und Kritikern jetzt noch einmal knapp 2.100 Unterschriften gesammelt. Sie wurden nach eigenen Angaben am Dienstagnachmittag an die Karstädter Gemeindeverwaltung übergeben.
Die Initiative hatte eine neuerliche Unterschriftensammlung gestartet, nachdem die Gemeinde die rund 1.000 Unterschriften einer ersten Sammlung angezweifelt hatte. Der Arbeitskreis von Gegnern fordert die Gemeindevertretung auf, den Aufstellungsbeschluss für die Anlage zu stoppen, so dass sie nicht gebaut wird.
"Eigentlich müsste sie das tun, weil sowohl Bürgermeister Staeck, der Shell-Vertreter und auch einige Gemeinderäte haben öffentlich gesagt, gegen den Willen der Bevölkerung werden sie das nicht bauen", sagte Arbeitskreis-Sprecherin Beate Selders dem rbb. Karstädts Gemeindeverwaltung wollte sich am Dienstag erneut nicht äußern.
Der Ölkonzern Shell will an der Autobahn 14 künftig täglich bis zu 1.600 Tonnen Gülle und Mist zu Biomethan verarbeiten. Es soll in eine nahegelegene Gasleitung eingespeist und später im Ruhrgebiet zu Flüssiggas für den Lkw-Verkehr weiterverarbeitet werden.
Die Kritiker bezeichnen das Verfahren als intransparent, da Veränderungen an den Planungen - etwa zur Zahl der Gär-Fermenter oder der Größe der Anlage - nicht oder nur unzureichend begründet werden würden. Außerdem fürchten die Kritiker eine starke Verkehrs- und Geruchsbelastung, da die Anlage in etwa 500 Metern Luftlinie des rund 6.000 Einwohner zählenden Ortes entfernt gebaut werden soll.
Am Donnerstag beschäftigt sich der Karstädter Hauptausschuss erneut mit dem Thema.
Sendung: Antenne Brandenburg, 20.09.2023, 8:30 Uhr
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