Die Warenhauskette Mein Real hat nach eigenen Angaben am Freitag einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Einer Mitteilung der Real GmbH zufolge sind davon die Zentrale in Mönchengladbach sowie mehr als 5.000 Beschäftige in 62 Märkten deutschlandweit betroffen - darunter in Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder), Gosen-Neu Zittau (Oder-Spree) und Pritzwalk (Prignitz) in Brandenburg. Im Berliner Stadtgebiet gibt es keine Filiale von Mein Real mehr.
Löhne und Gehälter sollen weitergezahlt werden. Das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung werde es ermöglichen, den Geschäftsbetrieb aufrechtzuerhalten und gleichzeitig Verhandlungen mit Wettbewerbern über die mögliche Übernahme von Standorten zu führen, hieß es. Bei welchem Insolvenzgericht der Antrag gestellt wurde, teilte das Unternehmen nicht mit.
Einen Großteil ihres Geldes werden sie nicht wiedersehen - aber die Versammlung der Gläubiger des Warenhauskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof hat am Montag trotzdem dem Insolvenzplan zugestimmt. Damit könnte wenigstens ein Teil der Kaufhäuser gerettet werden.
Viele Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben
Bei der Restrukturierung sollen den Angaben zufolge möglichst viele Arbeitsplätze erhalten werden. Das Unternehmen betonte, dass eine Insolvenz in Eigenverwaltung nur jenen Unternehmen offenstehe, "die zwar vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen, aber einen tragfähigen Geschäftsplan vorlegen können". Zuvor hatte die "WirtschaftsWoche" über den Insolvenzantrag berichtet.
Der russische Finanzinvestor SCP hatte die Real-Kette mit ihren 276 Märkten im Jahr 2020 vom Handelskonzern Metro erworben, um sie zu zerschlagen und weiterzuverkaufen. Die Konkurrenten Kaufland, Edeka, Globus und Rewe sicherten sich eine große Zahl der attraktivsten Filialen.
Das Unternehmen mit den verbliebenen 62 Standorten ging dann im Sommer 2022 an die Unternehmerfamilie Tischendorf, bevor es dann im Mai 2023 von SCP zurückerworben wurde.