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Video: rbb|24 Abendschau | 16.11.2023 | Arndt Breitfeld | Quelle: dpa/Fabian Sommer

GDL-Ausstand

Warnstreik der Lokführer beendet - Bahnverkehr wieder regelmäßig

Der 20-stündige Warnstreik der GDL ist beendet. Der Zugverkehr hat sich am Freitagmorgen wieder weitestgehend normalisiert. Am Donnerstag stand der Bahnverkehr in Berlin und Brandenburg weitestgehend still.

Der bundesweite Warnstreik der Lokführergewerkschaft GDL ist am Donnerstagabend um 18 Uhr offiziell zu Ende gegangen.

Die Züge fahren im Fern- und Regionalverkehr seit Betriebsbeginn am frühen Morgen wieder nahezu überall nach dem regulären Fahrplan, teilte die Deutsche Bahn am Freitag auf seiner Website mit. Die Bahn empfiehlt Fahrgästen im Fernverkehr aber dringend eine Sitzplatzreservierung, da heute mit sehr vollen Zügen gerechnet wird.

Ausstand der Lokführer

Regionalverkehr und S-Bahn durch Warnstreik stark eingeschränkt

Von Mittwochabend sind Lokführer zum Warnstreik aufgerufen. Im Fernverkehr wird laut Deutscher Bahn wohl nur rund ein Fünftel der Züge fahren. Im Regionalverkehr und bei der S-Bahn Berlin soll es schon vor Streikbeginn zu Ausfällen kommen.

Der Streik habe bundesweit zu massiven Einschränkungen im Nah- und Fernverkehr der Deutschen Bahn geführt, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstag. Wegen des GDL-Warnstreiks bei der Bahn fielen am Donnerstag auch in Berlin und Brandenburg die meisten Züge im Fern- und Regionalverkehr aus. In Berlin wichen viele Fahrgäste auf U-Bahnen, Busse und Straßenbahnen aus, die nicht vom Streik betroffen waren. Entsprechend voll war es an vielen Stationen.

Kunden der Berliner S-Bahn mussten wegen des Streiks ebenfalls massive Beeinträchtigungen hinnehmen. Fahrgäste wurden gebeten, alternative Verkehrsmittel zu nutzen. So dürfen Fahrgäste noch bis Donnerstagabend um 22 Uhr mit allen gültigen DB-Tickets die Fahrzeuge der BVG ohne spezifisches Berlin-Ticket nutzen.

Zur Anbindung der Außenbezirke und Umlandgemeinden an die Berliner Innenstadt hatte die S-Bahn einen Notfahrplan im 20-Minuten-Takt auf mehreren Linieneingerichtet: S3 (zwischen Erkner und Ostbahnhof), S46 (zwischen Wildau und Schöneberg), S5 (zwischen Strausberg Nord und Charlottenburg) und S9 (von Gesundbrunnen über Ostkreuz, Treptower Park bis Flughafen BER T1-2). Laut rbb-Reportern konnte der 20-Minuten-Takt aber nicht immer eingehalten werden.

Diese S-Bahnen sollten am Donnerstag fahren

Fahrgäste, die ihre Reise aufgrund des Streiks verschoben haben, können ihr Ticket nach Angaben der Deutschen Bahn zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist demnach aufgehoben. Wer wegen des Streiks auf seine Fahrt verzichtet hat, bekommt laut der Deutschen Bahn den Fahrpreis vollständig erstattet.

Auch der Schienengüterverkehr war vom Streik massiv betroffen, so ein Bahnsprecher. Mehrere 300 Züge seien demnach in den Rückstau geraten. Durch Sonderschichten wolle man versuchen, den Rückstau aufzuholen, sagte der Sprecher.

Nicht vom Streik direkt betroffen waren unter anderem die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (ODEG) und der Niederbarnimer Eisenbahn (NEB). Weil sie aber die Infrastruktur der Bahn nutzen, waren auch hier Störungen erwartet worden.

Hintergrund des Streiks sind die Tarifverhandlungen, die ursprünglich Donnerstag fortgesetzt werden sollten. Die Bahn hatte die für diesen Donnerstag und Freitag angesetzte zweite Verhandlungsrunde nach der Warnstreikankündigung der GDL abgesagt. Das nächste Treffen ist nun für kommende Woche terminiert.

Die Gewerkschaft fordert unter anderem 555 Euro mehr pro Monat sowie eine Inflationsausgleichsprämie. Knackpunkt der Verhandlungen ist indes die Forderung der GDL nach einer Absenkung der Arbeitszeit von 38 auf 35 Wochenstunden für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich. Die Bahn lehnt das als unerfüllbar ab. Sie bietet bislang eine elfprozentige Entgelterhöhung bei einer Laufzeit von 32 Monaten und die von der GDL geforderte Inflationsausgleichsprämie.

Erneute Warnstreiks schloss GDL-Chef Claus Weselsky am Donnerstag nicht aus. Möglicherweise rückt in den nächsten Tagen auch das Thema Urabstimmung stärker in den Blick. Immer wieder hatte Weselsky betont, sich frühzeitig rechtlich absichern und seine Mitglieder über unbefristete Streiks abstimmen lassen zu wollen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.11.2023, 11:12 Uhr

 

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