Nach dem ersten Adventswochenende zeigt sich der Einzelhandel in Berlin und Brandenburg verhalten optimistisch für das Weihnachtsgeschäft. Schnee und Winterstimmung hätten vor allem am verkaufsoffenen Sonntag geholfen, sagte Phillip Haverkamp, Geschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg der Deutschen Presse-Agentur.
Am heutigen Sonntag haben in Berlin viele Einkaufszentren, Kaufhäuser und Einzelhändler zwischen 13 und 18 Uhr geöffnet, manche Läden sogar bis 20 Uhr. Auch verschiedene Supermärkte und Discounter machten auf. In einigen Brandenburger Städten wie Falkensee und Brandenburg an der Havel durften die Geschäfte ebenfalls öffnen.
Insgesamt seien die Händler mit der Erwartung gestartet, dass das Geschäft - die realen Umsätze bereinigt um Preissteigerungen - dieses Jahr etwas schwächer läuft als 2022. Die Konsumlaune sei getrübt, vielen Menschen fehle Zuversicht. Gemessen daran sei das Geschäft "ganz gut angelaufen", sagte Haverkamp. Allein vom Nikolausgeschäft - also zum Beispiel Schokolade oder kleine Geschenke - erwartet der Verband für Berlin 45 Millionen Euro zusätzlichen Umsatz, für Brandenburg 26 Millionen Euro.
Kritik an Gewerkschaftsklage in Potsdam
Haverkamp kritisierte, dass der verkaufsoffene Sonntag in Potsdam auf eine Gewerkschaftsklage hin kurzfristig abgesagt worden sei. Das sei für die Kunden ein Bärendienst, aber auch für die Beschäftigten, denen bei Sonntagsarbeit Zulagen zustünden. Wo die Geschäfte geöffnet hätten, so etwa in Brandenburg an der Havel und in Beeskow, beurteile man die Geschäfte ähnlich wie in Berlin: verhalten optimistisch.
Handtücher, Bademäntel oder Stifte aus Hotels mitnehmen, gilt vielen als Kavaliersdelikt. Manche Hotelgäste allerdings kommen auf weitaus skurrilere Ideen. Von Georg-Stefan Russew
Umsatzverluste im Einzelhandel
Der Einzelhandel hat ein durchwachsenes Jahr hinter sich. In Berlin sank nach Erkenntnissen des Amts für Statistik der reale Umsatz im 3. Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um zwei Prozent. Bei Elektronik-, Bau-, und Heimwerkermärkten sowie Möbelhäusern lag der Umsatzverlust sogar bei 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Gastgewerbe verzeichnete laut Statistik ein preisbereinigtes Umsatzminus von 9,9 Prozent.