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Quelle: dpa/J. Carstensen

Neuer Fahrplan ab 10. Dezember

Das ändert sich im Fernverkehr in Berlin und Brandenburg

Mehr Fernzugverbindungen und Sitzplätze: Die Deutsche Bahn erweitert ihr Angebot mit dem neuen Winterfahrplan, kurz nach dem nächsten Warnstreik der GDL. Ab Sonntag könnten auch Fahrgäste in Berlin und Brandenburg von den zusätzlichen Zügen profitieren.

Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Wochenende baut die Deutsche Bahn ihre Verbindungen im Fernverkehr aus. Laut der Bahn würden damit so viele neue Verbindungen geschaffen wie seit 20 Jahren nicht mehr. Ab dem 10. Dezember gebe es mehr und schnellere Verbindungen zwischen den Metropolen sowie deutlich mehr Sitzplätze, teilte die Bahn am Mittwoch mit. Das betrifft besonders Fernzüge von und nach Berlin.

Nächster GDL-Warnstreik

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Doppelt so viele Sprinter zwischen Berlin und München

Die Zahl der täglichen Sprinter-Fahrten zwischen Berlin und München wächst ab Sonntag pro Richtung auf bis zu 14. Die Sprinter fahren damit laut Deutscher Bahn tagsüber nahezu stündlich, das Angebot wird verdoppelt. Sie brauchen - wenn alles normal läuft - knapp vier Stunden von der Bundes- in die bayerische Landeshauptstadt.

Neu sind drei besonders schnelle Sprinter-Züge pro Tag, die die Strecke in 3:45 Stunden schaffen sollen. Sie halten zwischen Berlin und Nürnberg nicht. Wegen Bauarbeiten gibt es dieses Angebot erst ab dem 17. Dezember. Zusammen mit den üblichen ICE-Zügen über Leipzig oder Halle an der Saale fahren somit pro Stunde zwei Züge zwischen Berlin und München.

Wer noch weiter Richtung Süden will, muss seltener umsteigen: Berlin bekommt nachmittags eine zweite tägliche Direktverbindung nach Wien, über Nürnberg, Regensburg, Plattling, Passau und Linz.

Ausnahmen

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Das Deutschlandticket gilt in der Regel nur in Bussen und Bahnen des öffentlichen Nah- und Regionalverkehrs. Doch ab jetzt gibt es Ausnahmen für Fernverkehrs-Strecken in Brandenburg.

Mehr Sitzplätze und etwas kürzere Fahrzeiten zwischen Berlin und NRW

Auf der wichtigen Fernverkehr-Strecke zwischen Berlin und Nordrhein-Westfalen will die Deutsche Bahn mehr Sitzplätze anbieten. Zum Fahrplanwechsel hat die Bahn eine neue ICE-Linie Berlin-Wuppertal-Köln/Bonn angekündigt. Sie soll alle zwei Stunden fahren und nicht mehr in Hamm geteilt oder gekuppelt werden. Die Fahrtzeit zwischen Köln und Berlin soll sich damit um bis zu zehn Minuten verkürzen. Die ICE über Dortmund und Düsseldorf können dann alle zwei Stunden mit doppelter Kapazität fahren.

Auch bei den ICE-Verstärkerzügen Berlin-Hannover-Köln gibt es Verbesserungen: Unter anderem sollen sie statt bisher einmal künftig dreimal umsteigefrei weiter nach und von Aachen fahren, in einem Fall allerdings wegen Bauarbeiten erst ab April. Zwischen Berlin und Hannover gibt es durch den neuen Fahrplan ab Sonntag einen Halbstundentakt. Zwischen Münster und Berlin sind weiterhin drei Direktverbindungen pro Tag und Richtung geplant, aber jetzt alle mit dem ICE. Außerdem kündigte die Bahn an, mehr Sprinter-Züge zwischen Berlin und unter anderem Darmstadt und Frankfurt am Main anzubieten.

Die Fahrtzeit zwischen Berlin und Amsterdam verkürzt sich um rund 30 Minuten, weil die Bahn andere Loks einsetzt - diese müssen an der deutsch-niederländischen Grenze nicht mehr getauscht werden. Dazu kommt ein früher Zug, der Berlin auch an Sonntagen um kurz nach sechs Uhr verlässt und um 12 Uhr in Amsterdam einfahren soll. Zwei ICE-Verbindungen zwischen Berlin und Hamburg fallen allerdings weg: Der um 5:52 Uhr ab Hamburg und der um 20:05 Uhr ab Berlin.

Neue Nachtzugverbindung zwischen Berlin, Brüssel, Straßburg und Paris.

Ab dem 11. Dezember 2023 wird es auch noch eine zweite Nachtzugdirektverbindung zwischen Berlin und Brüssel geben, betrieben von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB).

Der zusätzliche ÖBB-Nightjet verlässt Berlin um 20:18 Uhr und fährt dann nach Köln, Aachen und Brüssel sowie nach Straßburg und Paris. Umgekehrt kommen die Nachtzüge aus diesen Richtungen morgens um kurz vor halb neun in Berlin an. Diese Verbindungen sollen anfangs dreimal pro Woche fahren.

Paris, Brüssel, Wien

Mehr Nachtzüge sollen von Berlin aus ins Ausland starten

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Brandenburg: Häufiger IC-Züge in Wittenberge, Frankfurt (Oder) verliert späten IC-Halt

Durch den neuen Fahrplan werden auch in einigen Brandenburger Städten mehr Fernzüge halten. So verkehre nun von Montag bis Samstag ein Intercity von Magdeburg über das brandenburgische Wittenberge (Prignitz) nach Hamburg und wieder zurück bis nach Magdeburg, teilte die Bahn am Mittwoch mit. Zwischen Berlin, Potsdam, Brandenburg/Havel und Magdeburg soll zudem künftig ein dritter Intercity pro Tag und Richtung fahren. Der hat gegenüber dem Regionalexpress allerdings lediglich eine Zeitersparnis von etwa 20 Minuten. Der Bahn-Mitbewerber Flixtrain fährt Wittenberge seit vergangenem Winter nicht mehr an.

Ein nächtlicher IC hingegen, der bisher von Berlin nach Österreich fuhr, hält nun nicht mehr in Frankfurt (Oder). Auch der Nachtzug Berlin–Wien–Graz fährt in Zukunft über Dresden und Prag statt über Frankfurt/Oder und Polen.

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Fahrgastverband: "Wären froh, wenn Leistungen erst einmal erbracht würden"

Der Fahrgastverband Pro Bahn bewertete die Änderungen am Mittwoch dahingehend als positiv, dass es nahezu keine Kürzungen gebe. "Wir wären allerdings froh, wenn die Leistungen, die jetzt schon im Fahrplan stehen, erst einmal erbracht würden", sagte der stellvertretende Vorsitzende von Pro Bahn Mitteldeutschland, Markus Haubold. Es gebe regelmäßig große Ausfälle unter anderem durch Personalprobleme. Hinzu kämen viele Baustellen mit Vollsperrungen.

Die Deutsche Bahn (DB) ist im Fernverkehr so unpünktlich wie seit acht Jahren nicht mehr. Im vergangenen Monat war jeder zweite Fernzug des bundeseigenen Konzerns zu spät. Im November hatten laut eines Sprechers nur 52 Prozent der ICE- und IC-Züge ihr Ziel pünktlich erreicht. Grund sei vor allem das "kurzfristige Baugeschehen", das im Jahresvergleich deutlich zugenommen habe. Rund 75 Prozent der Fernverkehrszüge seien durch mindestens eine Baustelle ausgebremst worden. Aufgrund des erheblichen Sanierungsstaus habe die DB das Bauvolumen im laufenden Jahr erheblich ausweiten müssen.

Als pünktlich gilt ein Zug mit weniger als sechs Minuten Verspätung. Ausgefallene Züge werden in der Statistik nicht berücksichtigt. Auch verpasste Anschlüsse gehen aus ihr nicht hervor. Ihr selbst gestecktes Pünktlichkeitsziel in diesem Jahr wird die Deutsche Bahn klar verfehlen. Laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist das auf jahrzehntelange Vernachlässigung der Infrastruktur zurückzuführen.

Sendung: rbb|24 Inforadio, 06.12.2023, 22 Uhr

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