rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Audio: rbb24 Inforadio | 11.12.23 | Anja Dobrodinsky | Quelle: dpa/Walzberg

Trotz vieler Beschwerden

DHL sieht sich für weihnachtliches Paketaufkommen gewappnet

Es ist Hochsaison für Paketboten: erst die Cyberweek und nun Weihnachten. Im vergangenen Jahr kamen Pakete zu spät oder gar nicht, die Post litt unter Personalnot. Dieses Jahr sieht sie sich besser vorbereitet. Von Anja Dobrodinsky

Mit dem Black Friday beginnt jedes Jahr die Stoßzeit für die Paketboten. Von Mitte November bis Weihnachten müssen sie an vielen Tagen mehr als doppelt so viele Sendungen zustellen wie normalerweise, wie Anke Blenn vorrechnet. Sie ist Post-Sprecherin, unter anderem auch für Berlin, und beobachte, dass die Cyberweek Weihnachten inzwischen den Rang abgelaufen hat.

Bis zu elf Millionen Pakete wurden in Deutschland pro Tag in dieser Zeit ausgeliefert. Zum Vergleich: An Durchschnittstagen sind es nur 6,2 Millionen. Für Berlin waren es laut Anke Blenn rund 500.000 Paketzustellungen pro Tag in der Spitze. An einem durchschnittlichen Tag sind es 250.000.

DHL, Hermes, DPD

Bis zu diesem Datum sollten Sie Ihre Weihnachtspakete verschickt haben

Für Paketboten sind die Wochen vor Weihnachten die Hauptsaison. Alle verschicken ihre Weihnachtspost. Allerdings weisen die Unternehmen darauf hin: Für die pünktliche Zulieferung gibt es eine Frist.

Post räumt Fehler ein

Im vergangenen Jahr um dieselbe Zeit hatte die Post zu wenig Personal für den großen Ansturm. Eigentlich beginnt sie schon im Sommer damit, Aushilfskräfte anzuheuern und zu schulen. Die Stammbelegschaft von knapp 117.000 Zustellern und 40.000 Mitarbeitern in den Sortierzentren bundesweit schafft die Sendungsmengen sonst nicht. 2022 klappte das nicht wie geplant: "Wir müssen selbstkritisch einräumen, dass das nicht an allen Stellen reibungslos gelaufen ist", räumt Post-Sprecherin Anke Blenn ein. "Es gab bestimmte Regionen, wo wir das besser hätten organisieren müssen."

Pakete kamen nicht an

Die Folge war eine große Beschwerdewelle. Verbraucher klagten bei der zuständigen Bundesnetzagentur über lange Wartezeiten auf Pakete und Briefe und verschwundene Sendungen, erklärt Judith Henke, Sprecherin der Bundesnetzagentur. Die Kunden meldeten vor allem Mängel bei der Zustellung. "Briefe oder Päckchen wurden zu spät oder auch manchmal gar nicht zugestellt. Es gab keinen persönlichen Zustellversuch oder die Sendungen wurden an ungesicherten Orten hinterlegt."

DHL-Zentrum Ludwigsfelde

Heil sichert Paketboten bessere Arbeitsbedingungen zu

In der Vorweihnachtszeit herrscht in der Paketzustellung Hochbetrieb. Doch die Paketboten befinden sich in einem hart umkämpften Markt. Der Bundesarbeitsminister verspricht bei einem Besuch im DHL-Zentrum Ludwigsfelde Abhilfe.

Tausende Eingaben von Verbrauchern

Allein im Oktober erreichten damals 9.400 Beschwerden die Bundesnetzagentur. Im Schnitt betreffen neun von zehn Beschwerden die Deutsche Post. Sie hat den größten Marktanteil. Für dieses Jahr liegen bisher nur Beschwerdezahlen bis Oktober vor. Insgesamt 30.000 Mängelanzeigen gegen Postdienstleister sind zusammengekommen, genauso viele wie im selben Zeitraum 2022. Die Berliner beschwerten sich bundesweit am häufigsten pro Einwohner, insgesamt knapp 3.100 Mal. Aus Brandenburg kamen rund 700 Eingaben. Auch in diesem Herbst verzeichnete die Bundesnetzagentur für Oktober wieder einen Anstieg. Ob er sich fortsetzt, bleibt abzuwarten.

Dieses Jahr läuft es besser - so hofft die Post

Die Deutsche Post sieht sich gut gerüstet für das Jahresende. Man habe in diesem Jahr rechtzeitig genügend Aushilfskräfte gesucht und gefunden, sagt Sprecherin Anke Blenn. Sie gehe davon aus, dass die Zahl der Beschwerden sinken wird.

Die Deutsche Post empfiehlt: Pakete innerhalb Deutschlands, die noch vor Weihnachten ankommen sollen, sollten bis zum 20. Dezember abgegeben werden, Briefe bis zum 21. Dezember.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.12.2023,

Beitrag von Anja Dobrodinsky

Artikel im mobilen Angebot lesen