Beschäftigte im Einzelhandel starten viertägigen Warnstreik
Die Tarifgespräche im Einzelhandel stecken seit Monaten fest, deshalb sind Beschäftigte am Freitag in einen viertägigen Warnstreik getreten. Die Aktion konzentriere sich vor allem auf Supermärkte, hieß es von der Gewerkschaft Verdi.
Im Einzelhandel und in einigen Unternehmen des Großhandels in Berlin und Brandenburg hat am Freitag ein viertägiger Warnstreik begonnen. Dazu hat die Gewerkschaft Verdi aufgerufen.
Der Schwerpunkt liegt nach Gewerkschaftsangaben auf den Supermarktketten Edeka, Rewe und Kaufland. Aber auch andere Unternehmen wie Modegeschäfte und Elektronikmärkte können von den Arbeitsniederlegungen betroffen sein. Bestreikt werden den Angaben zufolge auch einige Lager, weshalb Regale in den Geschäften leer bleiben können.
Pünktlich zum "Black Friday" legen Beschäftigte im Einzelhandel in Berlin und Brandenburg ihre Arbeit nieder. Mehr als 1.000 Menschen beteiligen sich zum Start des viertägigen Ausstandes - und drohen mit weiteren Warnstreiks im Weihnachtsgeschäft.
Kundgebung in Berlin
Am Freitagvormittag versammelten sich mehrere Hundert Beschäftigte am Arnimplatz in Berlin-Pankow zu einer Kundgebung. Dabei wurde von Rednern das Angebot der Arbeitgeberseite heftig kritisiert: Angesichts der Inflation bedeute das einen Reallohnverlust, hieß es unter anderem.
Es ist bereits der sechste Warnstreik in dem seit Monaten schwelenden Tarifstreit. Die Verhandlungen für den Handel stecken fest. Verdi fordert im Einzelhandel unter anderem in allen Regionen mindestens 2,50 Euro mehr pro Stunde und eine Laufzeit von einem Jahr. Je nach Bundesland kommen weitere Forderungen hinzu.
Arbeitgeberseite spricht von historischem Angebot
"Weigern sich die Unternehmen weiter, mit einem realistischen Angebot an den Verhandlungstisch zurückzukehren, werden sie noch mehr Beschäftigte verlieren und den Fach- und Arbeitskräftemangel weiter befeuern. Wir brauchen jetzt einen Abschluss, vor Weihnachten", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Conny Weißbach.
Die Arbeitgeber warfen Verdi vor, die Gewerkschaft strebe keine schnelle Lösung an, sondern halte an ihren Maximalforderungen fest. Das Arbeitgeberangebot würde über die vorgeschlagene Laufzeit von 24 Monaten zu einer Tariflohnsteigerung von 10,24 Prozent führen, so der Handelsverband HDE. "Man muss sich bewusst machen, was derzeit als Angebot auf dem Tisch liegt. Das ist historisch für die Branche", sagte HDE-Tarifgeschäftsführer Steven Haarke.