Bäckereikette Lila Bäcker schließt alle Filialen zum 1. Februar
Der Neustart in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung sollte Hunderte Arbeitsplätze beim Lila Bäcker retten - doch auch dieses Vorhaben ist gescheitert. Das Unternehmen schließt nun alle verbliebenen Filialen, heißt es. Auch in der Region.
Die insolvente Backkette Lila Bäcker schließt zum 1. Februar 2024 alle noch verbliebenen Filialen.
Davon sind 900 Mitarbeiter in vier Bundesländern betroffen, wie das Unternehmen mit Hauptsitz in Neubrandenburg und der Insolvenzverwalter am Freitag mitteilten. Zuvor hatte der Radiosender Ostseewelle berichtet.
Standorte von Lila Bäcker gibt es auch in Berlin und Brandenburg.
Anfang Januar war bereits bekanntgeworden, dass die insolvente Backkette ein Drittel ihrer rund 230 Filialen schließen wird. Rund 500 der 1.600 Mitarbeiter müssten gehen, hieß es damals noch. In Brandenburg wären demnach nach rbb-Informationen 19 Filialen betroffen gewesen - in Berlin acht Filialen. Bleiben sollten bundesweit nur die rund 160 gut besuchten Filialen und Cafés an interessanten Standorten - nun ist auch für sie Schluss.
Die Bäckereikette hat schon lange mit finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen. Lila Bäcker hatte bereits Anfang 2019 mit rund 2.500 Mitarbeitern und 400 Läden Insolvenz angemeldet und war dank einer Landesbürgschaft aus Schwerin im September 2019 mit 270 Filialen und 2.100 Mitarbeitern neu gestartet.
Im Oktober 2023 hatte die Backkette schließlich ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung beantragt. Im Dezember war der letzte Investor für eine Übernahme des gesamten Unternehmens jedoch abgesprungen. Zum 1. Januar wurde das Insolvenzverfahren eröffnet.
Weiterhin Investoren gesucht
Nun ist auch für den verbliebenen Rest Schluss: Der Geschäftsbetrieb der Unser Heimatbäcker GmbH, die Unser Heimatbäcker Logistik GmbH, und die Verwaltungseinheit Unser Heimatbäcker Holding GmbH sollen in den kommenden Wochen abgewickelt werden. "Am 26. Januar werden in Pasewalk die letzten Brote und Brötchen gebacken. Die Filialen bleiben dann ab dem 29. Januar geschlossen", hieß es. "Danach wird aufgeräumt, um insbesondere die Filialen am 1. Februar sauber an die Vermieter zu übergeben. Einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden noch für die Aufräum- und Logistikarbeiten im Februar sowie für zusätzliche Abwicklungstätigkeiten weiterbeschäftigt."
Für die Mäkelbörger Kuchen-Manufaktur würden weiterhin Investoren gesucht, hieß es weiter. Sie soll in von der Heimatbäcker GmbH in Insolvenz fortgeführt werden. Zudem sei es möglich, dass sich Mitbewerber für einige der dann leeren Filialen interessieren. Hier werde das Unternehmen vermitteln und so eventuell beim Erhalt von Arbeitsplätzen helfen.