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Video: rbb24 Abendschau | 27.01.2024 | Vanessa Materla/Frank Drescher | Quelle: :picture alliance/Geisler-Fotopress

Neue Verhandlungen

Bahnstreik endet vorzeitig in der Nacht auf Montag

Der Knoten im Tarifstreit zwischen Lokführern und Deutscher Bahn hat sich gelockert: Beide Seiten sprechen wieder miteinander - mit positiven Folgen für die Passagiere. Die Züge rollen früher als geplant wieder an, die S-Bahn erst mal im 20-Minuten-Takt.

Der aktuelle Streik bei der Bahn ist etwas früher als angekündigt beendet worden: Nach Angaben der Deutschen Bahn und der Lokführergewerkschaft GDL haben sich beide Seiten auf eine Wiederaufnahme der Verhandlungen geeinigt.

Der Streik endete damit bereits am frühen Montagmorgen um 2 Uhr - anstatt wie zunächst geplant am Montagabend um 18 Uhr, wie beide Verhandlungsparteien am Samstagnachmittag mitteilten. Der Ausstand im Güterverkehr endete demnach schon am Sonntagabend um 18 Uhr.

Die S-Bahn-Berlin kündigte an, am Montag auf allen Linien mindestens einen 20-Minuten-Takt anbieten zu wollen.

Auch Regional- und Fernverkehr läuft wieder - mit Einschränkungen

Oberstes Ziel sei es, nach Streik-Ende allen Fahrgästen so schnell wie möglich wieder das volle Zugangebot verfügbar zu machen. Es werde aber noch zu Einschränkungen kommen, da das Personal zu den abgestellten S-Bahnen gebracht werden muss und die Züge dann für den Einsatz vorbereitet werden müssen.

Auch der Regional- und Fernverkehr der Deutschen Bahn soll am Montag wieder nach dem regulären Fahrplan unterwegs sein, heißt es in einer Mitteilung der DB. Im Tagesverlauf könne es dennoch zu vereinzelten Einschränkungen im Angebot des Fernverkehrs kommen. Das gelte auch für den Regionalverkehr.

Tarifstreit

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DB-Vorstand Seiler und GDL-Chef Weselsky sind zufrieden

"Endlich wird wieder verhandelt. Unsere Kunden haben Planungssicherheit und unsere Mitarbeitenden Aussicht auf baldige Lohnerhöhungen", sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. In "konstruktiver Atmosphäre" seien alle Themen "besprochen und in einen Fahrplan für die abschließenden Verhandlungen gegossen", wird Seiler weiter zitiert.

Der GDL-Bundesvorsitzende Claus Weselsky sprach am Samstag von einem "wichtigen Schritt zur richtigen Zeit. Insbesondere die Verhandlungsbereitschaft der DB zur Arbeitszeitabsenkung für Schichtarbeiter ist zentral bedeutsam. Die Bereitschaft, auch über einen Tarifvertrag für die Infrastruktur zu verhandeln, ist nunmehr vorhanden."

"Erklärtes Ziel beider Seiten ist es, in der festgelegten Zeit einen Tarifabschluss zu erzielen. Eine Verlängerung ist möglich", so die Mitteilung weiter.

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Friedenspflicht bis zum 3. März

Beide Tarifpartner haben eigenen Angaben zufolge vereinbart, in den kommenden fünf Wochen unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu verhandeln. Bis mindestens 3. März soll eine Friedenspflicht vereinbart werden, bis dahin gebe es also keine Streiks.

Konkret vereinbart wurde laut Deutscher Bahn schon jetzt, dass die erste Hälfte der Inflationsausgleichsprämie in Höhe von 1.500 Euro vorab im März ausgezahlt wird. Es sei zudem verabredet worden, Festbeträge beim Entgelt festzulegen. Und es gebe seitens der Bahn die Bereitschaft, Modelle zur Arbeitszeitverkürzung bei Schichtarbeitenden zu finden.

Alle Fahrgäste, die ihre Reise ursprünglich zwischen Mittwoch, 24. Januar und Montag, 29. Januar geplant hatten und verschieben möchten, können weiterhin ihr Ticket zu einem späteren Zeitpunkt nutzen, heißt es in dem Schreiben der Bahn weiter. Die Zugbindung sei weiterhin aufgehoben. "Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden."

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Der Streik war der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er begann am Dienstagabend im Güter- und am Mittwochmorgen im Personenverkehr. Im Fernverkehr bot die Bahn in den vergangenen Tagen mit einem Notfahrplan rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots an. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks wie schon bei den vorherigen GDL-Arbeitskämpfen je nach Region unterschiedlich. Bei der Berliner S-Bahn fahren noch bis Montagfrüh nur sehr wenige Züge.

Vergangene Woche legte der Konzern ein Angebot vor, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5,0 Prozent mehr ab April 2025 beinhaltet. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem DB-Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden. Die GDL störte sich bei diesem Angebot aber vor allem an einer zusätzlichen Einschränkung: Die DB hatte die Wahloption zum 1. Januar 2026 unter den Vorbehalt gestellt, dass dann genügend Lokführer und Zugbegleiter im Konzern angestellt sind.

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.01.2024, 19:30 Uhr

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