rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Audio: rbb 88.8 | 12.01.2024 | Tim Korge | Quelle: dpa/Carstensen

Tarifkonflikt

Lokführer beenden Bahnstreik - Fahrplanstörungen bis Samstagfrüh möglich

Am Freitagabend hat die GDL ihren Streik bei der Bahn beendet. Während die S-Bahnzüge schneller in die Spur kommen sollen, wird es im Fernverkehr wohl noch dauern. Gewerkschaftschef Weselsky drohte derweil mit noch längeren Streiks.

Die Lokführergewerkschaft GDL hat den Streik bei der Deutschen Bahn am Freitagabend wie angekündigt beendet. Das teilte GDL-Chef Claus Weselsky in Berlin mit. In einer Pressemitteilung sprach die Lokführergewerkschaft von "überwältigender Streikbeteiligung".

Wie die Deutsche Bahn mitteilte, gilt im Fernverkehr noch bis zum Ende des Tages der Notfahrplan. "Die DB bereitet sich darauf vor, ab Betriebsbeginn Samstagfrüh im Personenverkehr wieder das normale Angebot zu fahren und einen reibungslosen Betriebsstart zu ermöglichen", teilte die Bahn mit. Lediglich in einzelnen Regionen könnten im Nah- und S-Bahnverkehr bereits unmittelbar nach Streikende wieder mehr Züge fahren.

Arbeitszeit bei Bahn-Unternehmen

Die 35-Stunden-Woche - eine Investition in die Zukunft?

Der private Eisenbahnanbieter Netinera macht möglich, was die Deutsche Bahn bisher ablehnt: eine 35-Stunden-Woche im Schichtdienst - bei vollem Lohnausgleich. Netinera hofft, so Nachwuchs in die Branche locken zu können. Von Anke Hahn

Bei der S-Bahn zunächst noch Einschränkungen

Die Berliner S-Bahn, ein Tochterunternehmen der Deutschen Bahn, meldete, dass sie nach und nach zum regulären Angebot zurückkehrt. Es sei aber auch nach dem Streikende noch mit Beeinträchtigungen zu rechnen, da die S-Bahnfahrer zunächst zu den abgestellten Zügen gebracht und die Züge anschließend noch für den Einsatz vorbereitet werden müssten, teilte die S-Bahn auf X mit.

Am Freitagabend (20 Uhr) gab es demnach noch einige Einschränkungen: Die Linien S1, S2, S3, S5 und S7 fahren nur im 20-Minuten-Takt, die Linien S26, S45 und S85 fahren gar nicht. Auch auf weiteren Linien kann es zu Verzögerungen und Einschränkungen kommen.

Im Regionalverkehr fahren die Linien RE1 und RE8 regulär. Diese Strecken werden von der Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (Odeg) bedient, die nicht bestreikt wird.

Weselsky droht längeren Streik an

Die GDL hatte den Streik im Personenverkehr am Mittwochmorgen begonnen, im Güterverkehr wurde von Dienstagabend an gestreikt. Die Gewerkschaft will mit dem Arbeitskampf den Druck auf die Bahn erhöhen, um im Tarifkonflikt mit dem Konzern eine Arbeitszeitreduzierung für Schichtarbeiter bei vollem Lohnausgleich zu erreichen. Die Bahn lehnt das bisher strikt ab.

GDL-Chef Claus Weselsky drohte der Deutschen Bahn indes mit einem weiteren und noch längeren Arbeitskampf. "Nach Abschluss dieser Streikmaßnahmen lassen wir dem Unternehmen ein Stück weit Zeit, um zur Besinnung zu kommen", sagte Weselsky am Freitagabend in Berlin zum Ende des jüngsten Ausstands. "Tun sie das nicht, wird die nächste Arbeitskampfmaßnahme folgen. Sie wird länger sein und sie wird das Unternehmen noch härter treffen." Ein Datum für den nächsten Ausstand nannte Weselsky nicht.

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.01.24, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen