Bahnhof Fangschleuse
Das Land Brandenburg will sich für einen Halt des Eurocitys (EC) Berlin-Warschau/Danzig am neugeplanten Bahnhof Fangschleuse in der Nähe des Tesla-Werks in Grünheide (Oder-Spree) einsetzen. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Anfrage der Linke-Fraktion im Landtag hervor.
Demnach möchte die Landesregierung dafür in den Gesprächen mit der Deutschen Bahn (DB) werben. Eine Entscheidung darüber, ob in Zukunft der Eurocity am neuen Bahnhof halten wird, hänge aber von der DB ab, heißt es in der Antwort weiter.
Der sogenannte Bahnhof "Fangschleuse neu", der näher am Tesla-Werk gelegen ist, soll nach derzeitigem Stand bis 2026 in Betrieb gehen. Grund für die geplante Verlegung ist unter anderem, dass der bestehende Bahnhof Fangschleuse zu kurz ist.
Seit Übernahme der Linie RE1 durch die Ostdeutsche Eisenbahngesellschaft (Odeg) Ende 2021 kommen auf der Strecke zum Teil längere Express-Züge zum Einsatz. Allerdings können die am derzeitigen Bahnhof nicht halten, da der nicht dafür ausgelegt ist und auch nicht verlängert werden kann. Der neue Bahnhof böte dann mit 220 Metern eine entsprechende Bahnsteiglänge, auch für den EC Berlin-Warschau, heißt es von der Landesregierung.
Allerdings muss die Gemeinde Grünheide noch einen Bebauungsplan aufstellen. Dieser betrifft zwar nur indirekt den neuen Bahnhof Fangschleuse, könnte aber den Baustart verzögern, da darin das Bahnhofsumfeld planerisch einbezogen ist. Seit Montag findet dazu eine Einwohnerbefragung statt, die zwar rechtlich nicht bindend für die Gemeindevertreter ist, aber als Entscheidungsgrundlage dienen soll. Sollte der B-Plan nicht aufgestellt werden, könnte dies zu Verzögerungen beim neuen Bahnhof Fangschleuse führen, wie es von der Deutschen Bahn heißt.
Der US-Autobauer Tesla will sein Werksgelände in Grünheide ausbauen und die Produktion von geplanten 500.000 auf eine Million Autos im Jahr verdoppeln. Nach rbb-Informationen arbeiten in dem Werk derzeit rund 11.500 Mitarbeiter. Mit dem Ausbau könnte sich die Zahl ebenso verdoppeln.
Laut der Arbeitsagentur Frankfurt (Oder) wirbt das Unternehmen auch in Berlin und Polen um Arbeitskräfte. Schon jetzt nutzen viele Tesla-Mitarbeiter die Regionalexpress-Linie 1 für den Weg zum Werk. Die Nachfrage könnte in Zukunft steigen.
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