Tarifverhandlungen
Die Tarifverhandlungen für die rund 16.000 Beschäftigten der Berliner Verkehrsbetriebe werden am Donnerstag fortgesetzt. Der kommunale Arbeitgeberverband und die Gewerkschaft Verdi verhandeln dabei über den sogenannten Manteltarifvertrag, der die Arbeitsbedingungen regelt, nicht aber die Höhe von Löhnen und Gehältern.
"Wir erwarten, dass von der Arbeitgeberseite diesmal mehr kommt als nur die grundsätzliche Verhandlungsbereitschaft wie beim letzten Mal", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt dem rbb vor Beginn der neuen Runde. "Wir müssen jetzt wirklich in den Verhandlungsmodus kommen."
Bei dem aktuellen Treffen soll es laut Arndt vor allem um "Entlastungsthemen" gehen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem 33 Tage Urlaub für alle BVG-Beschäftigten. Bislang gibt es gestaffelt zwischen 28 und 30 Urlaubstage pro Jahr. Außerdem verlangt die Gewerkschaft 500 Euro Urlaubsgeld jährlich und bessere Regeln für Pausen- und Ruhezeiten.
Dass sich Arbeitgeberseite und Gewerkschaft bereits am Donnerstag auf einen Manteltarifvertrag einigen, gilt als eher unwahrscheinlich. Von Seiten der BVG war nach der ersten Verhandlungsrunde am 24. Januar nur von einem "konstruktiven Auftakt" die Rede gewesen.
Verdi hatte sich dagegen "ernüchtert" gezeigt. Sie verhandelt derzeit nicht nur in Berlin, sondern auch in allen anderen Bundesländern außer Bayern über die jeweiligen Nahverkehrstarifverträge. Im Zuge dessen war es Anfang Februar zu einem bundesweiten Warnstreik gekommen, der in Berlin allerdings auf die Morgenstunden beschränkt blieb.
In einigen Bundesländern, wie etwa in Brandenburg, geht es bei den Verhandlungen auch um die Bezahlung des Personals. Diese Gehaltstarifverhandlungen stehen in Berlin erst nächstes Jahr an. Die Gewerkschaft dringt bundesweit vor allem auf Mindeststandards bei den Arbeitsbedingungen.
Die Berliner Verkehrsbetriebe und Verdi sind sich allerdings einig, dass die BVG hier bereits Vorreiter ist. Beide Seiten eint das Ziel, die Arbeitsbedingungen weiter zu verbessern, um dringend benötigtes Personal, insbesondere im Fahrbereich, nicht nur neu zu gewinnen, sondern auch langfristig zu halten. Die konkreten Vorstellungen darüber, wie solche Verbesserungen aussehen könnten, liegen aber zum Teil weit auseinander.
Sendung: radioeins, 15.02.2024, 08:00 Uhr
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