rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Audio: Antenne Brandenburg | 12.02.2023 | Bärbel Lampe | Quelle: dpa/Fokke Baarssen

Geplanter Solarpark

Lindhorst-Gruppe zieht sich aus Hohensaaten zurück

Die niedersächsische Lindhorst-Gruppe zieht ihren Antrag zur Aufstellung eines Bebauungsplans mit dem Titel "Energie-und Gewerbepark Hohensaaten" zurück. Das teilte das Unternehmen am Montag dem rbb mit. Auch der Bürgermeister von Bad Freienwalde, Ralf Lehmann (CDU), sei darüber schriftlich informiert worden.

Der Plan sah die Errichtung einer 250 Hektar großen Photovoltaikanlage sowie eines Gewerbegebietes in Hohensaaten (Märkisch-Oderland) vor. Als Ursache für den Rückzug gibt das Unternehmen fehlende Einvernehmlichkeit sowie das Fehlen eines konstruktiven Dialogs für ein Projekt dieser Größe an. Außerdem stünden in den kommenden Monaten Kosten im sechsstelligen Bereich für ausstehende Gutachten zur Umsetzung des Projektes an.

Zudem liege der Lindhorst Gruppe, der die Fläche gehört, seit kurzem ein Kaufangebot für die Fläche in Hohensaaten vor, so das Unternehmen. Dieses Angebot und damit der Verkauf der Fläche solle nun geprüft werden.

Naturschutz vs. Gewinne aus Erneuerbaren

Stadtverordnete wollen Solarpark im Wald bei Hohensaaten verhindern

Kritiker wollen bereits seit Langem einen Solarpark auf einer ehemaligen Armee-Fläche verhindern. Nun schließen sich auch viele Stadtverordnete mit einem Antrag an. Es geht um den Konflikt zwischen Naturschutz und Einnahmen aus Erneuerbarer Energie.

Solarprojekt sorgte für Protest bei Anwohnern und Naturschützern

Das Vorhaben zum Bau einer 250 Hektar großen Photovoltaikanlage und einem Gewerbegebiet auf einer zu rodenden Waldfläche steht bei Anwohnern und Naturschützern seit zwei Jahren in der Kritik. Ein Antrag zur Stoppung des Projekts war bei der Stadtverwaltung Bad Freienwalde bereits eingereicht worden.

Im Dezember 2021 entschieden sich die Stadtverordneten von Bad Freienwalde noch mit großer Mehrheit für die Aufstellung des Bebauungsplans. Für das Projekt sprachen inbesondere Einnahmen durch Gewerbesteuer und den erzeugten Strom im Wert von bis zu 500.000 Euro jährlich.

Das Recherchemagazin "Correctiv" berichtete im Mai 2022 über das Projekt und unterstellte dem Unternehmen Greenwashing.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.02.2024, 16:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen