rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Entscheidung im April

Zwei Bieter im Rennen um Warenhauskonzern Galeria

Für die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sind nach Angaben des Unternehmens vier verbindliche Kaufangebote eingegangen. Mit zweien werde man nun "final über einen Kauf verhandeln", teilte der vorläufige Insolvenzverwalter, Stefan Denkhaus, am Dienstag in Essen mit. Darauf habe man sich mit dem Gläubigerausschuss verständigt.

"Beide Interessenten verfügen über große Erfahrungen im deutschen Einzelhandel und verfügen auch über die für das anstehende Investment erforderlichen Mittel", sagte Denkhaus. Die Namen der möglichen Investoren wollte er nicht nennen. Ihm zufolge handelt es sich um Unternehmen mit deutschem Hintergrund und internationalen Finanzierungspartnern. Die Angebote zeigten, "dass das Warenhaus lebt und eine Zukunft hat", so Denkhaus. Er rechnet damit, dass "ein Filialnetz von 60 plus X Filialen" erhalten werden könne. Die Mitarbeiter sollen noch im April Klarheit über ihre Zukunft haben, dann sollen laut Denkhaus die Verträge mit einem Bieter unterschrieben werden.

Neuer Eigentümer gesucht

Insolvenzverwalter: Galeria-Filialen bis zum Spätsommer gesichert

Erst vor wenigen Tagen hat die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof ihren dritten Insolvenzantrag binnen weniger Jahre gestellt, jetzt gewinnen die Beschäftigten wenigstens ein bisschen Zeit: Das Geld reicht noch für einige Monate.

Am vergangenen Wochenende war die Frist zur Abgabe verbindlicher Kaufangebote abgelaufen. Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern Galeria Karstadt Kaufhof war Anfang Januar zum dritten Mal in gut drei Jahren in die Insolvenz gerutscht, Denkhaus hatte das Ruder übernommen. Die Schieflage ist die Folge der Pleite des Signa-Imperiums des Tiroler Investors Rene Benko, zu dem Galeria gehörte. Auch einige der Warenhaus-Immobilien sind Teil einer insolventen Signa-Gesellschaft.

Bis Ende März muss Denkhaus beim zuständigen Amtsgericht ein Gutachten einreichen, aus dem hervorgeht, dass die Insolvenzantragsgründe gegeben und die Kosten des Verfahrens gedeckt sind. Ist dies der Fall, kann das Gericht das Insolvenzverfahren eröffnen. Mit der Eröffnung können die Gläubiger ihre Forderungen gegenüber Galeria Karstadt Kaufhof anmelden. Die Warenhauskette hat aktuell noch 92 Filialen (darunter acht in Berlin und eine in Potsdam) und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 12.800 Menschen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.03.2024, 18:00 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen