Berliner Start-up
Namen, Anschriften und E-Mail-Adressen tausender Berliner und Brandenburger könnten wegen eines Datenlecks beim Fitness-Anbieter Urban Sports Club im Besitz von Dritten sein. Keine Sorgen machen muss sich eine bestimmte Gruppe Nutzer. Von Hasan Gökkaya
Bei Urban Sports Club hat es ein Datenleck gegeben. Das bestätigte das in Berlin sitzende Unternehmen am Freitag rbb|24.
Das Unternehmen hat seine Mitglieder am Donnerstag über den Vorfall informiert. "Über einen bestimmten Zeitraum waren sehr wahrscheinlich auch personenbezogene Daten betroffen. Die Lücke ist seit dem 27. März 2024 geschlossen", heißt es. Kenntnis von dem Datenschutzvorfall soll das Unternehmen einen Tag zuvor am 26. März erhalten haben.
rbb|24 gegenüber erklärte das Unternehmen, dass derzeit davon ausgegangen werde, dass Zahlungsdaten wie Paypal-, Debit- und Kreditkarten-Informationen der Mitglieder nicht abgerufen werden konnten. Anders sei das hingegen bei personenbezogenen Informationen wie Namen und E-Mail-Adressen sowie Mitglieder-Check-ins. Die könnten abgerufen worden sein, hieß es.
"Soweit wir es aktuell einschätzen können, handelt es sich um ältere Datensätze", sagte ein Sprecher dem rbb am Freitag. Zudem sei ermittelt worden, "dass mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Passwörter nicht Teil des Datenlecks sind".
Dem Unternehmen zufolge sind Mitglieder, die nach dem 16. September 2020 zum Urban Sports Club gekommen sind, von dem Vorfall generell nicht betroffen. Urban Sports Club hat nach eigenen Angaben nun zwei auf IT-Forensik und -Sicherheit spezialisierte Unternehmen hinzugezogen, um die Hintergründe zu klären.
Wie der "Spiegel" berichtet [spiegel.de], standen "Daten von Tausenden Mitgliedern ohne Passwortschutz im Netz und waren dort für jedermann abrufbar, der den Speicherort kannte". Das habe der Berliner Beauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit dem Medium auf Anfrage bestätigt. Demnach seien unter anderem Fotos von Ausweisdokumenten öffentlich zugänglich gewesen.
Zudem soll ein Hinweisgeber gegenüber dem "Spiegel" angegeben haben, dass Fotos von Personalausweisen sowie Zehntausende Kundendaten wie Namen und Adressen in einem Cloud-Speicher frei zugänglich gewesen sein sollen.
Urban Sports Club wurde vor 13 Jahren als Start-up in Berlin gegründet. Zahlende Kunden können über eine Mitgliedschaft ihr Mobiltelefon nutzen, um in verschiedenen Sporteinrichtungen wie zum Beispiel in Boulder-, Fitness- und Tanzstudios einzuchecken. Nach rbb|24-Informationen sind rund 100.000 Menschen in Berlin Mitglied bei dem Fitness-Anbieter.
Sendung: rbb24 Radio Fritz, 29.03.2024, 18:30 Uhr
Beitrag von Hasan Gökkaya
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