Zu hohe Fernwärme-Kosten
Das Wohnungsunternehmen Vonovia muss nach Recherchen des rbb erneut Heizkostenabrechnungen für Berliner Mieter deutlich nach unten korrigieren. Betroffen ist die Eisenbahnsiedlung Baumschulenweg in Treptow-Köpenick, die mit Fernwärme versorgt wird.
Für die Abrechnungsperiode 2022/23 wurden Zahlungsnachforderungen von bis zu 3.500 Euro gestellt. Mindestens 680 der Nachforderungen sind überhöht. So wurde beispielsweise der September 2022 als Referenz für die Hälfte der gesamten Heizkosten ausgewählt. In diesem Monat waren die Einkaufspreise für Energie auf dem Weltmarkt zehn Mal so hoch wie im Vorjahr.
Der Berliner Mieterverein spricht von einem Verstoß gegen das sogenannte Wirtschaftlichkeitsprinzip. "Der Vermieter muss sich wirtschaftlich verhalten", sagte Geschäftsführer Sebastian Bartels dem rbb-Verbrauchermagazin Super.Markt.
Das für die Abrechnungen zuständige Unternehmen, die G+E Getec Holding GmbH, räumte inzwischen "in der systemgesteuerten monatlichen Verteilung Abweichungen der Liefermengen" ein. Derzeit würden die Abrechnungen korrigiert.
Vonovia vermietet allein in Berlin circa 136.000 Wohnungen. Der Konzern, zu dem auch die Deutsche Wohnen gehört, und das Unternehmen G+E Getec werden nicht zum ersten Mal in diesem Jahr wegen unkorrekter Abrechnungen auffällig. Bereits im Januar hatte die Deutsche Wohnen zu hohe Heizkostenabrechnungen in Berlin-Mariendorf eingeräumt.
Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieser Meldung haben wir von Heizkostenbescheiden geschrieben. Vermieter und Verwaltungen erstellen allerdings nur die Betriebs- und somit Heizkostenabrechnungen. Bescheide würde eine Behörde ausstellen. Wir haben das verbessert.
Sendung: Super.Markt, 08.04.2024, 20:15 Uhr
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