rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 26.03.2024 | Diana Azzam | Quelle: picture alliance/Ulrich Baumgarten

Paritätischer Wohlfahrtsverband

Armutsquote in Brandenburg leicht gesunken, stärkster Rückgang in Berlin

Rund jeder siebte Brandenburger zählte im Jahr 2022 in Brandenburg zu den Einkommensarmen. Das geht aus dem aktuellen Armutsbericht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes hervor.

Demnach geht die Armut in Brandenburg tendenziell zurück. Nach Beginn der Corona-Pandemie 2020/21 habe es zwar einen leichten Anstieg gegeben, zuletzt sei die Armutsquote jedoch wieder um 0,6 Prozentpunkte auf 14,2 Prozent gesunken. Damit gehöre Brandenburg neben Bayern und Baden-Württemberg zu den Bundesländern mit der niedrigsten Quote. Das zeige, dass die wirtschaftliche Erholung in Brandenburg voranschreite und sich die Einkommenssituation verbessere, so Andreas Kaczynski vom Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtverbands Brandenburg. Alleinerziehende und Kinder sowie Rentnerinnen und Rentner seien jedoch besonders von Armut betroffen.

Deep Doku – Wahre Geschichten aus Berlin und der Welt

Alleinerziehende Mutter – Christina ist von Armut bedroht

Christina ist alleinerziehend, seit ihre Tochter zwei Wochen alt ist. Der Vater ihres Kindes hat sie verlassen und nie Unterhalt gezahlt. Christina ist jetzt Single-Mutter, steckt mitten in ihrem Psychologie-Master und bekommt Bafög, ihr Kind Bürgergeld. Damit lebt sie als Elternteil nur knapp über der Armutsgrenze. Die Energiekrise und die steigenden Kosten bereiten ihr große Sorgen, trotz Entlastungspaket und Sparsamkeit. Eine normale Erwerbstätigkeit ist für Christina nicht möglich, weil ihr neben der Kinderbetreuung und dem Studium die Zeit fehlt. Das erfordert nicht nur viel Entbehrung, sondern bedeutet auch ein ständiges Armutsrisiko. Wie schafft Christina es trotzdem nicht zu verzweifeln? Und wieso haben Themen wie Partnersuche und Beziehung keine Priorität? Von Sophie Fichtner Regie: Oliver Martin Und noch ein Podcasttipp aus der ARD: www.ardaudiothek.de/eltern-ohne-filter Falls ihr noch mehr über Christina und die Beziehung zu Zoes Vater erfahren wollt, könnt ihr die Folge der Alltagsfeministinnen hören: www.ardaudiothek.de/die-alltagsfeministinnen/toxische-partnerschaft-so-erkennst-du-warnsignale

Den bundesweit stärksten Rückgang an Armut gebe es in Berlin mit einem Minus von 2,7 Prozent auf 17,4 Arme pro 100 Einwohner. Damit liegt es im Ländervergleich auf Platz sechs.

Bundesweit seien rund 14,2 Millionen Menschen arm, hieß es. Das waren 100.000 mehr als im Vorjahr und fast eine Million mehr als 2019 - also vor Pandemie, Energiekrise und hoher Inflation.

Die Armutsquoten des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes beruhen nach eigenen Angaben auf dem Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes. Als arm gelten Menschen, die weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens des Landes zur Verfügung haben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 26.03.2024, 13.03 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen