Hunderte Flüge wegen Warnstreik am BER ausgefallen
Am Flughafen BER sollen am Freitag wieder regulär Flugzeuge starten und landen. Am Donnerstag kam es durch den Warnstreik des Sicherheitspersonals zu massiven Einschränkungen für Reisende.
Nach dem Warnstreik des Sicherheitspersonals am Flughafen BER soll dort am Freitag wieder ein regulärer Flugbetrieb möglich sein. Das hat die Flughafenleitung am Donnerstag mitgeteilt.
Allerdings könne es durch Umbuchungen wegen des Streiks ein erhöhtes Passagieraufkommen geben, warnt der BER. Fluggäste werden deshalb gebeten, zweieinhalb Stunden vor Abflug im Terminal zu sein. Unabhängig von ihrem Abfluggate können Reisende die Sicherheitskontrollen in beiden Terminals nutzen, heißt es in der Mitteilung weiter.
Durch den Warnstreik entfielen am Donnerstag alle 200 geplanten Abflüge am BER. Von 200 Ankünften konnten laut einem BER-Sprecher 170 durchgeführt werden.
Am Donnerstag wird am Flughafen BER erneut gestreikt. Verdi hat die Beschäftigten mehrere Bereiche, darunter in der Fluggastkontrolle, zum ganztägigen Warnstreik aufgerufen. Mehrere andere Flughäfen sind ebenfalls betroffen.
Für Freitag sind nach Angaben der Gewerkschaft Verdi weitere Warnstreiks des Sicherheitspersonals geplant, davon ist der BER aber nicht direkt betroffen.
Verdi will mit den Aktionen die Arbeitgeber im laufenden Tarifkonflikt dazu bringen, ein verbessertes Angebot vorzulegen. Bislang sind fünf Verhandlungsrunden für die etwa 25.000 Beschäftigte bei privaten Sicherheitsdienstleistern ohne Ergebnis geblieben.
Fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis
Verdi hatte am Dienstag zu dem ganztägigen Warnstreik am Donnerstag aufgerufen. Neben dem Flughafen BER waren laut Verdi auch die Airports Karlsruhe/Baden Baden, Köln, Hamburg und Stuttgart betroffen. Damit will die Gewerkschaft den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen für die rund 25.000 Beschäftigten der Branche erhöhen.
Bei den Tarifverhandlungen der Luftsicherheit geht es um die Arbeitsbedingungen von rund 25.000 Beschäftigten privater Sicherheitsdienstleister. Sie kontrollieren im Auftrag der Bundespolizei Passagiere, Personal und Gepäck an den Zugängen zum Sicherheitsbereich. Die Arbeitgeber vom Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) haben nach eigenen Angaben 2,70 Euro in drei Stufen angeboten bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Neben dem Inflationsausgleich bedeute dies auch einen Reallohnzuwachs, hatte BDLS-Verhandlungsführer Frank Haindl erklärt. Eine sechste Verhandlung ist für den 20. März verabredet.
In dem Tarifkonflikt sind bislang fünf Verhandlungsrunden ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eine Stundenlohnerhöhung um 2,80 Euro mit schneller einsetzenden Mehrarbeitszuschlägen ab der ersten Überstunde.
Einschränkungen seit Monaten
Im Luftverkehr in Deutschland ist dies nur eine von mehreren Tarifauseinandersetzungen derzeit. Die meisten betreffen die Lufthansa und ihre Passagiere. Ungelöst ist unter anderem der Konflikt mit Verdi beim Lufthansa-Bodenpersonal und mit der Flugbegleitergewerkschaft Ufo beim Kabinenpersonal.
Immer wieder kam es deshalb in den letzten Monaten am BER und anderen deutschen Flughäfen zu teils massiven Einschränkungen.
Am Mittwochnachmittag wurde bekannt, dass die Gewerkschaft Verdi das Luftsicherheitspersonal auch am Freitag zu Warnstreiks an mehreren deutschen Flughäfen aufgerufen hat. Das teilte der Flughafen Hannover mit. Laut einem Verdi-Sprecher sind neben Hannover noch die Flughäfen Dortmund, Weeze, Dresden, Leipzig und Karlsruhe/Baden-Baden betroffen.