Nach Anschlag auf Tesla
Von dem Anschlag auf die Stromversorgung rund um das Tesla-Werk ist auch ein Edeka-Logistikzentrum betroffen. Supermärkte konnten zwischenzeitlich nur eingeschränkt beliefert werden. In dem Zentrum wird die Ware mit Notstromaggregaten kühl gehalten.
Nicht nur das Tesla-Werk in Grünheide (Oder-Spree) liegt weiterhin lahm, auch das Logistikzentrum der Handelskette Edeka in Freienbrink bekommt seit Dienstag keinen regulären Strom. Supermärkte konnten zwischendurch nur eingeschränkt beliefert werden. Am Freitag waren die Lieferprobleme noch nicht ganz behoben: "Vereinzelt kann es weiter zu Verzögerungen in der Belieferung der Märkte kommen", teilte ein Unternehmenssprecher mit.
"Eine ausreichende Versorgung mit Produkten des täglichen Bedarfs ist in den Märkten aber sichergestellt", so der Sprecher weiter. Edeka wolle die Regale in Supermärkten in Berlin und Brandenburg möglichst bald wieder füllen. Von Freienbrink aus werden rund 500 Märkte in Berlin und Brandenburg mit Obst und Gemüse sowie kühlpflichtigen Lebensmitteln versorgt.
In den vergangenen Tagen waren in vielen Märkten Schilder aufgestellt, die auf die Lieferprobleme hinweisen. "Aufgrund eines Stromausfalls an unserem Lagerstandort in Freienbrink kommt es leider zu Einschränkungen in der Warenverfügbarkeit", warnten zahlreiche Edeka-Supermärkte auch in Berlin ihre Kunden. Einige Regale mit Frischware standen auch am Donnerstagabend noch leer.
Das Logistikzentrum konnte in der Nacht zu Donnerstag mithilfe von zehn Notstromaggregaten seine technischen Systeme wieder hochfahren, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Der Lieferverkehr rollte am selben Tag wieder an.
Kühlung und Tiefkühlung der Lebensmittel konnten laut Unternehmensangaben zu jeder Zeit mit Notstromaggregaten sichergestellt werden. Die Situation sei dennoch weiter angespannt. Aktuelle Prognosen gehen von einer Wiederherstellung der regulären Stromversorgung bis Ende kommender Woche aus.
Bereits am Dienstag und Mittwoch hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben die Lieferströme für Obst und Gemüse sowie kühlpflichtige Lebensmittel (Feinkost, Tiefkühlware, Fleisch) so umgeleitet, dass die Waren über die Logistikzentren in Landsberg (Sachsen-Anhalt) und Lauenau (Niedersachsen) abgewickelt werden konnten.
Der Energienetzbetreiber Edis will den Stromausfall derweil möglichst bald beenden und arbeitet bereits an der Reparatur des betroffenen Strommastes, wie das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mitteilte. Die Arbeiten erfolgen laut Unternehmensangaben unter ständigem Polizeischutz. Außerdem sei ein Sicherheitsdienst im Einsatz. Das gesamte Gelände sei umzäunt worden.
Ein weiteres Problem für die Supermärkte in der Region: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten im Groß- und Einzelhandel in Berlin und Brandenburg wieder zu einem mehrtägigen Streik aufgerufen. Der Streik begann am Donnerstag und soll in Brandenburg bis einschließlich Samstag dauern, in Berlin bis Montag.
Hintergrund sind die laufenden Tarifverhandlungen für beide Branchen. Laut Verdi haben die Handelskonzerne noch kein akzeptables Angebot vorgelegt. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten 2,50 Euro mehr pro Stunde bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von einem Jahr. Die Arbeitgeber wollen, dass der Tarifvertrag zwei Jahre läuft und bieten 1,04 Euro mehr pro Stunde plus vier Prozent mehr im zweiten Jahr.
Bei der aktuellen Streikaktion steht laut Verdi die Supermarkt-Kette Rewe im Mittelpunkt, weil er als einer der bundesweit größten Handelskonzerne eine Vorbildfunktion haben sollte.
Sendung: rbb24 Inforadio, 07.03.2024, 6:30 Uhr
Mit Material von Martin Krauß
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