"Wir sind schwer enttäuscht" – mit diesen Worten reagiert Nico Succolowsky, der Geschäftsführer des Solarglasherstellers GMB in Tschernitz (Spree-Neiße), auf das Solarpaket der Ampelfraktionen im Bund. Den erhofften Resilienzbonus wird es demnach nicht geben, also finanzielle Anreize für den Kauf heimischer Solarprodukte.
Nun sucht GMB nach Möglichkeiten, das Unternehmen zu retten, wie Succolowsky am Dienstag dem rbb sagte.
GMB hatte schon im Februar einen Brief an die Politik verfasst, in dem es auf die schwierige Lage der deutschen Solarbranche aufmerksam gemacht hatte.
Die Glasmanufaktur habe sich laut Geschäftsführer aber bereits darauf eingestellt, keine Hilfe von der Regierung zu bekommen und deshalb Zukunftskonzepte entwickelt. Eine Idee ist, dass sich der Solarglasproduzent künftig spezialisiert.
Die Solarindustrie in Europa hat mit günstigen Angeboten von Modulen vor allem aus China zu kämpfen. Nun droht mit der Glasmanufaktur in Tschernitz einem weiteren deutschen Produktionsstandort das Aus - wenn die Politik nicht reagiert.
Stellenkürzungen sollen vermieden werden
Die Strategien sollen kommenden Sonntag und Montag mit dem Gesellschafter des indischen Mutterkonzerns Borosil besprochen werden. Dieser komme kurzfristig nach Tschernitz. Es gehe darum, wirtschaftliche Lösungen zu finden, um das Unternehmen zu halten, sagt Succolowsky.
Stellenkürzungen sind laut dem Geschäftsführer nicht ausgeschlossen, sollen aber vermieden werden. Wenn, dann werde es keine Massenentlassungen geben, sagt er. Am Standort Tschernitz hängen rund 320 Arbeitsplätze.
Unterdessen spreche die GMB zurzeit mit der Landesregierung über mögliche finanzielle Hilfe. Dabei gehe es zum Beispiel um Überbrückungsfinanzierungen oder Fördermöglichkeiten.