Ab 1. Juli 2024
Keine Uhrzeiten mehr, sondern nur noch Taktungen: Die BVG plant für einige Buslinien tiefgreifende Neuerungen. Das Ganze soll am 1. Juli starten - zunächst im Probebetrieb.
BVG-Busse und Bahnen sollen zum Teil nicht mehr nach festem Fahrplan durch Berlin fahren. Die Berliner Verkehrsbetriebe und die Gewerkschaft Verdi haben das im Rahmen der Tarifeinigung am Donnerstag mitgeteilt, wie die Berliner Verkehrsbetriebe dem rbb am Freitag auf Anfrage mitteilten.
Es soll sich dabei um einen Pilotversuch handeln. Eine Studie soll den Versuch, der schon am 1. Juli 2024 starten soll, begleiten. Zunächst hatte darüber der Tagesspiegel berichtet.
Es gehe konkret um die "Entlastung der Mitarbeitenden im Fahrdienst", hieß es von der BVG auf rbb-Nachfrage. Für sie sollen "ab Sommer entsprechende betriebliche Maßnahmen erprobt und wissenschaftlich begleitet werden."
Statt festen Abfahrtszeiten werde es die Information für die Fahrgäste geben, in welchem Minuten-Abstandstakt ihr Verkehrsmittel zum vorherigen unterwegs sei, schreibt der Tagesspiegel weiter. Selbst wenn ein Fahrzeug zu spät komme, blieben die danach kommenden gleich getaktet, damit nicht mehrere auf einmal ankommen. Die Fahrzeuge orientierten sich dann also am vorherfahrenden Fahrzeug und seien angehalten, die Taktung einzuhalten. Im Zweifelsfall müssten die Fahrer und Fahrerinnen Pausen einlegen, um den Abstand halten zu können, hieß es.
Welche Linien von dem Vorhaben betroffen sind, wurde noch nicht mitgeteilt. "Im Rahmen eines solchen Versuchs soll auf einzelnen Linie zu bestimmten Zeiten nach Takt und nicht nach einem Fahrplan mit festen Abfahrtszeiten gefahren werden", hieß es von der BVG. Die Details würden jetzt erarbeitet und "selbstverständlich rechtzeitig vor Beginn bekannt gegeben".
Anfang März 2024 hatte der Vorsitzende des BVG-Gesamtpersonalrates, Lothar Stephan, vorgeschlagen, Busse und Bahnen könnten in Berlin nicht mehr in einem minutengenauen Fahrplan unterwegs sein, sondern dynamisch in einem festgelegten Takt. Damit solle die Arbeit der Fahrerinnen und Fahrer stressfreier werden, so Stephan.
Sein Vorschlag: "Der erste Bus fährt los, der nächste kommt fünf Minuten später. So reihen die sich hintereinander alle fünf Minuten ein, die fahren abhängig voneinander", sagt Stephan. Er könne sich dazu ein Pilotprojekt mit einer Linie vorstellen, so der Personalrat weiter.
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