Technologie aus Wildau
In Wildau werden OLEDs aus dem Drucker produziert. Mit den hauchdünnen und biegsamen Displays können Kleidung und Verpackungen leuchten, sobald man sie berührt.
In einem neuen Halbleiterwerk in Wildau (Dahme-Spreewald) werden seit Kurzem OLEDs in einem Druckverfahren produziert. Die Herstellung der dünnen Displays kommt ohne seltene Erden aus, basiert auf Kohlenwasserstoffen und ist kostengünstiger als bisherige Verfahren.
Mit der Leuchttechnologie kann im Prinzip jede Oberfläche zu einem Bildschirm werden. Erste Firmen haben schon damit experimentiert, etwa ein Champagner-Produzent und ein Softgetränke-Hersteller, deren Flaschenetiketten leuchten, sobald man sie berührt. Denkbar für die Anwendung sind auch blinkende Warnhinweise auf Verpackungen, etwa von Medikamenten, die anzeigen, wenn das Ablaufdatum erreicht ist oder die darauf hinweisen, dass das Mittel vor Gebrauch geschüttelt werden soll.
Elf Patente liegen auf der Technologie, die Innovation hat bereits viele Preise gewonnen, zum Beispiel den Deutschen Verpackungspreis in der Kategorie '"Neues Material". Entwickelt haben diese Form organischer Leuchtdioden – kurz OLEDs – Marcin Ratajczak und Patrick Barkowski vom Berliner Start-up Inuru, zu dem inzwischen 35 Mitarbeitende gehören.
Weil die Technologie ganz neu ist, gab es keine Vorlage für den Aufbau der Produktionsanlage in Wildau. "Wir haben unsere eigenen Ingenieure hingesetzt, die haben Teile designt, Maschinen aufgebaut und alles zu einer Anlage kombiniert, die Roboter und die Software programmiert", berichtet Geschäftsführer Patrick Barkowski. Anderthalb Jahre hat das gedauert.
Kaufangebote für Inuru hatten Patrick Barkowski und sein Partner nach eigenen Angaben schon einige. Sie haben alle abgelehnt. Die Früchte ihrer Arbeit wollen sie selbst ernten.
Mit Material von Alexander Goligowski
Sendung: Brandenburg aktuell, 12.04.2024, 19:30 Uhr
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