Zugshuttle zwischen Berlin und Grünheide gestartet
Ab Dienstag soll es einfacher werden, zwischen Berlin und Tesla in Grünheide zu pendeln. Der US-Autobauer lässt ein Shuttle fahren. Nicht nur Mitarbeiter sollen es nutzen dürfen
Das Zugshuttle zur Tesla-Fabrik in Grünheide (Oder-Spree) fährt seit Dienstag ab Berlin-Lichtenberg. Der erste Zug der Niederbarnim Eisenbahngesellschaft ist um 5:01 Uhr in Lichtenberg gestartet und soll Tesla-Beschäftigte künftig kostenlos und innerhalb von 40 Minuten von Berlin auf das Firmengelände bringen.
Das Zugshuttle ist nach Angaben des US-Elektrobauers an die Schichtzeiten der Produktion angepasst und wird zwischen Montag und Freitag knapp 26 Mal am Tag auf der Strecke pendeln. Auch Nicht-Betriebsangehörige können den Shuttlezug kostenlos nutzen.
Ziel des Unternehmens sei es, über 50 Prozent aller Mitarbeiter mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen zu lassen, sagte Theresa Eggler dem rbb. Sie ist Leiterin Externer Projekte bei Tesla in Grünheide.
Die Pläne zur Erweiterung des Tesla-Geländes sorgen für Konflikte. In einer rbb-Dokumentation kommen nun Gegner und Verteidiger zu Wort. Die einen fürchten die Folgen für die Region, andere sehen die Zukunft der Brandenburger Wirtschaft.
Angebot soll ausgeweitet werden
Schon seit September 2023 fährt bereits ein Shuttlezug zwischen Erkner und dem Tesla-Gelände. Bis zu 3.500 Fahrgäste sollen täglich davon profitieren, so Eggler. Davon falle nur ein kleiner Anteil auf Nicht-Mitarbeiter ab. Beide Anbindungen wurden von Tesla beauftragt und vom Unternehmen finanziert.
Neben den Zugverbindungen aus Lichtenberg und Erkner hat Tesla auch Busshuttles aus Königs Wusterhausen, Fangschleuse, Berlin Südkreuz und Wuhletal in Betrieb.
Das Angebot soll nun schrittweise nach Berlin ausgeweitet werden, wie Eggler sagte. Das nächste Ziel sei eine Verbindung zum Berlin-Ostbahnhof sein. Auch ein Umstieg auf einen batterieelektrischen Zug, sobald ein solcher verfügbar sein sollte, ist laut Eggler geplant.
Tesla verwertet nach eigenen Angaben fast sein gesamtes Schmutzwasser aus der Autoproduktion wieder. Der Konzern spart dadurch mehr Frischwasser, als er ursprünglich kalkuliert hat - und verbraucht deutlich weniger als andere Industrieanlagen. Von Andreas B. Hewel
Etwa 60 Prozent der Mitarbeiter wohnen in Berlin
Tesla produziert seit März 2022 offiziell Elektroautos in Grünheide. Den Angaben des Unternehmens zufolge sind dort rund 11.500 Mitarbeiter beschäftigt, etwa 60 Prozent sollen aus Berlin kommen. Mehr als 7.000 Mitarbeiter könnten den Zug laut Tesla künftig nutzen. "Direktverbindungen nach Berlin haben den größten positiven Effekt zur Förderung von ÖPNV und einer Entlastung der Straßen um das Werk", hieß es vom E-Autobauer.