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Audio: rbb24 Inforadio | 08.05.2024 | Johannes Frewel | Quelle: dpa/Schoening

Bilanz für 2023 vorgestellt

Flughafen BER vergrößert seine Verluste

Der Berliner Flughafen BER hat im vergangenen Jahr größere Verluste verbucht. Unter dem Strich machte der Hauptstadt-Airport 2023 ein Minus von 212 Millionen Euro nach einem Minus von 90 Millionen Euro im Jahr davor, wie die Betreibergesellschaft FBB am Mittwoch mitteilte. Das schlechtere Abschneiden sei vor allem auf Gewinne aus Grundstücksverkäufen zurückzuführen, die noch 2022 erzielt wurden. "Wir haben trotz vielschichtiger Herausforderungen im Geschäftsjahr 2023 ein gutes und über Plan liegendes Ergebnis erreicht", sagte die BER-Chefin Aletta von Massenbach. Damit bewege sich die FBB auf dem Pfad einer finanziellen Konsolidierung.

Operativ erzielte der Konzern erneut ein positives Ergebnis, blieb mit einem Betriebsgewinn (Ebitda) von 124 Millionen Euro aber hinter dem Vorjahresergebnis von 216 Millionen Euro zurück. Die finanzielle Situation bleibe wegen der Bauvergangenheit des Flughafens angespannt.

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Noch vor vier Jahren hoben in Tegel täglich Tausende Fluggäste ab. Nun soll auf dem Gelände eine Freizeit- und Erholungsanlage entstehen. Sie ähnelt in manchen Aspekten dem Tempelhofer Feld.

Geschäft erholt sich langsamer, als an anderen deutschen Flughäfen

Insgesamt reisten 2023 mehr als 23 Millionen Menschen über den Flughafen Berlin Brandenburg, ein Plus von drei Millionen Passagieren gegenüber 2022. Allerdings laufe die Erholung gegenüber der Vor-Corona-Zeit im Vergleich zu vielen anderen deutschen und ausländischen Flughäfen langsamer an.

Das liegt laut von Massenbach vor allem daran, dass der BER ein wichtiger Standort für den innereuropäischen Luftverkehr ist, der in der Regel von Billig-Fluggesellschaften wie Easyjet oder Ryanair abgewickelt wird. Diese Unternehmen blickten vor allem auf die Standortkosten, die in Deutschland und am BER vor allem aufgrund hoher Steuern höher seien als anderswo.

Anhörung im Abgeordnetenhaus

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Erwartung: 70 Prozent der Fluggastzahlen von 2019 erreichen

Für das laufende Geschäftsjahr geht die Betreibergesellschaft von einer allgemeinen Erholung des Luftverkehrs aus, wie von Massenbach sagte. Der Verlust soll sich auf 164,3 Millionen Euro verringern, der Betriebsgewinn vor Sondereinflüssen leicht auf 129,6 Millionen Euro steigen.

Beim Passagieraufkommen peilt das Management ein Plus von sieben Prozent an, womit rund 70 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreicht würden. Damit schraubt der Konzern seine Erwartungen herunter: Zum Jahresende hatte Massenbach noch acht Prozent mehr Passagiere für 2024 angekündigt.

Die Verbindlichkeiten bei Banken konnten zwar um 16 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gesenkt werden. Die Schulden seien aber nach wie vor zu hoch, betonte von Massenbach. Die Flughafengesellschaft ist daher weiterhin auf ihre Eigentümer angewiesen. Erst 2026 rechnet die Flughafengesellschaft damit, dass der BER wirtschaftlich wieder auf eigenen Beinen stehen kann, sich also mit neuen Krediten am Kapitalmarkt refinanzieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 08.05.2024, 16 Uhr

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