Nach Frostnächten im April
Frostige Temperaturen Ende April haben bei den Brandenburger Obstbauern große Schäden angerichtet. Die Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg verzeichnet bei einigen Obstsorten Ausfälle über 90 Prozent.
In Brandenburg gibt es dieses Jahr hohe Ausfälle bei der Obsternte. Mancherorts ist sie sogar fast komplett verloren: Nach Angaben der Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg (Märkisch-Oderland) haben die Frostnächte im vergangenen Monat den Großteil der Blüten und Jungfrüchte auf der Station abgetötet.
Der Leiter der Versuchsstation, Andreas Winkler, sagte dem rbb, bei Kirschen betrage der Ausfall 90 Prozent. Bei Birnen und Äpfeln sei es sogar zu einem "nahezu Totalausfall" gekommen, so Winkler.
Die schlechte Obsternte war schon befürchtet worden, nachdem es Ende April mehrere Nächte gab, in denen die Tiefsttemperatur zum Teil bei minus vier Grad lag. Nach Einschätzung von Andreas Winkler werden die Bäume ohne Früchte nun mehr Triebe bilden. "Die Konsequenz für nächstes Jahr ist, dass wir sehr viele Blüte haben werden." Dagegen müssten die Obstbauer vorgehen und die Blüten ausdünnen. Überzählige Blüte und auch junge Früchte werden üblicherweise entfernt, damit sich weniger, aber größere Früchte entwickeln können.
In Brandenburg werden nach Angaben des Statistikamtes Berlin-Brandenburg fast 1.400 Hektar für den Obstbau verwendet. Fast 60 Prozent davon nimmt der Anbau von Apfelbäumen ein.
Auf der Obstbau-Versuchsstation in Müncheberg wachsen mehr als 1.000 Sorten von Obstbäumen. Hier werden seit fast hundert Jahren Obstsorten erforscht. Dieses Jahr stehen der Obstbaumstation laut Angaben ihres Leiters aufgrund der Frostnächte im vergangenen Monat sehr wenige Versuchsfrüchte zur Verfügung.
Sendung: Antenne Brandenburg, 16.05.2024, 15:40 Uhr
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