Commerzbank, Deutsche Bank, Sparkasse
Für rund 200.000 Mitarbeiter bei Banken - zum einen bei öffentlichen, zum anderen bei privaten Banken - laufen derzeit Tarifverhandlungen. Mit einer Arbeitsniederlegung in Berlin wird jetzt der Druck auf die Arbeitgeber erhöht.
Beschäftigte öffentlicher und privater Banken in Berlin und Brandenburg haben am Montag gestreikt. Die Gewerkschaft Verdi hatte die Mitarbeitenden im Zuge der laufenden Tarifverhandlungen für Bankangestellte aufgerufen ihre Arbeit niederzulegen.
Betroffen waren aus dem privaten Bankensektor die Commerzbank AG Betrieb Berlin/Brandenburg, Deutsche Bank AG Betrieb Berlin und Filialen Brandenburg.
Bei den öffentlichen Banken waren die Berliner Sparkasse, die Niederlassung der Landesbank Berlin AG, die Investitionsbank Berlin, die S-Servicepartner Berlin GmbH und die Investitionsbank Brandenburg von den Protesten betroffen.
Rund 250 Menschen versammelten sich 10 Uhr nach rbb-Informationen zu einer Streikkundgebung auf dem "Deutsche Bank Campus" in der Otto-Suhr-Allee in Berlin-Charlottenburg.
Nach Angaben einer Verdi-Sprecherin blieben aufgrund der Proteste am Montag drei Berliner Bankfilialen geschlossen, darunter je eine Filiale der Deutschen Bank, der Sparkasse und der Commerzbank. In Brandenburg ist nach rbb-Informationen keine Bank bestreikt worden.
Kundinnen und Kunden können sich im Notfall telefonisch an die Kundenservice-Center wenden. Allerdings werde auch hier gestreikt und die Erreichbarkeit des Servicecenters sei eingeschränkt. Geld- und SB-Automaten, das Online-Banking sowie die Online-Services und der Chatbot könnten hingegen uneingeschränkt genutzt werden. Die Berliner Sparkasse listet online [berliner-sparkasse.de] auf, welche Standorte am Montag geöffnet haben.
Hintergrund des Ausstands sind zwei getrennt laufende Tarifverhandlungen zwischen Verdi und den Arbeitgeberverbänden der Banken für die etwa 140.000 Beschäftigten der privaten Banken sowie Verhandlungen für die rund 60.000 Beschäftigten der öffentlichen Banken.
In den Tarifverhandlungen für die öffentlichen Banken war die erste Runde ohne Ergebnis geblieben. Verdi fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, mindestens aber 500 Euro mehr pro Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten, außerdem soll die monatlichen Vergütungen der Nachwuchskräfte um 250 Euro pro Monat angehoben werden.
Die Arbeitgeberseite bot eine Lohnerhöhung von 9,5 Prozent in drei Stufen, bei einer Laufzeit von 43 Monaten - also bis Ende 2027. Damit würde "ein weiterer Reallohnverlust für die Beschäftigten in diesem Jahrzehnt festgeschrieben", erklärte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duschek am Freitag. "Das ist mit uns nicht zu machen."
Auch für die Beschäftigten der privaten Banken fordert Verdi 12,5 Prozent mehr bei einer Laufzeit von einem Jahr.
Sendung: rbb24 Abendschau, 01.07.2024, 19:30 Uhr
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